„Als ich meinen Weltrekord im 50-Kilometer-Lauf auf dem Laufband aufgestellt habe, haben das ein paar Leute nachgeahmt und mittlerweile geknackt“, sagt Florian Neuschwander. Doch was er vergangenes Wochenende erreicht hat, wird ihm wohl so schnell keiner nachmachen.

In 20 Stunden und 29 Minuten, die reine Laufzeit habe laut ihm nur etwa 18 Stunden betragen, ist er einmal um den Ober- und Untersee gelaufen und hat damit einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Der bisherige Rekord des Amerikaners Patrick George lag bei knapp 24 Stunden.

Der Moment des Erfolgs: Florian Neuschwander hat allen Grund zum Jubeln.
Der Moment des Erfolgs: Florian Neuschwander hat allen Grund zum Jubeln. | Bild: Redbull Content Pool

Die Zeit am Bodensee hat er genossen

„Ich liebe es ja sowieso, um Seen zu laufen“, sagt Neuschwander, der nach eigenen Aussagen auch einige Rekorde im Lauf um den bayrischen Chiemsee, Starnberger See und Ammersee innehält, „und auch hier am Bodensee war es einfach sehr schön für mich.“

Die ersten 20 bis 30 Kilometer von Friedrichshafen-Fischbach über Meersburg, Überlingen nach Sipplingen seien sein persönliches Highlight gewesen: „Das war am schönsten. Da konnte ich direkt am See laufen.“

Durch die Schweiz ging es in der Nacht

Vor allem aber Stein am Rhein habe ihn sehr beeindruckt. „Da war es brutal schön“, sagt Neuschwander. „Die Strecke in die Schweiz rein, war einfach toll.“

Und wenigstens habe es zu dem Zeitpunkt noch etwas Tageslicht gegeben – da Neuschwander die ganze Nacht durchgelaufen ist, habe er vom Rest der Schweiz nicht mehr viel gesehen, sagt er. „Einer aus meiner Community sagte mir, dass Romanshorn noch toll sein soll. Viel davon gesehen habe ich nicht.“

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Auch andere Orte, die er auf seinem Weg um den Bodensee durchkreuzt hat, blieben dem Ultrarunner nicht unbedingt im Gedächtnis – an Radolfzell etwa könne er sich kaum noch erinnern, sagt er. „Die Ablenkung war einfach zu groß“, sagt Neuschwander und schmunzelt. „Ich hatte immer jemandem zum lockeren Quatschen dabei. Das war vor allem nachts sehr hilfreich.“

Sowohl bekannte als auch unbekannte Gesichter haben ihn begleitet, der längste Begleiter sei knapp 70 Kilometer mit dem Ultrarunner gelaufen. „Ich habe viele zur persönlichen Halbmarathons-Bestzeit motiviert und die Leute mitgezogen. Diese haben mich dann mitgezogen, das war eine krasse Erfahrung“, sagt Neuschwander.

Allein war Florian Neuschwander nicht unterwegs: Einige seiner Mitläufer habe er zu persönlichen Bestzeiten motiviert, sagt er.
Allein war Florian Neuschwander nicht unterwegs: Einige seiner Mitläufer habe er zu persönlichen Bestzeiten motiviert, sagt er. | Bild: Redbull Content Pool

Und wer weiß, sagt Neuschwander: Vielleicht macht es ihm doch jemand nach und bricht seinen Bodensee-Rekord. „Dann muss ich vielleicht die Herausforderung annehmen und kontern“, kündigt er an.