Drei Einakter zum Jubiläum: Theatergruppe Homberg-Limpach probt für Aufführungen
„Hauptsache anders“ lautet in dieser Saison das Motto
Leiter und Regisseurin erzählen, was die Gäste erwartet
Unter anderem gibt es einen zusätzlichen Aufführungstermin
Bild aus besseren Zeiten: Statt Aufführungen im Limpacher Gasthaus „Mohren“ zu Weihnachten, bereitet sich die Theatergruppe Homberg-Limpach auf ein Open-Air im Frühsommer vor. (Archivbild)
| Bild: Wolf-Dieter Guip
„Dieses Jahr ist alles anders“, nennt Manfred Ströhle, Leiter der Theatergruppe Homberg-Limpach, das Motto der aktuellen Spielsaison. Und das hat einen ganz bestimmten Grund, denn die Theatergruppe – 1969 von Josef Mutter gegründet, um finanzielle Mittel für den Sportverein zu gewinnen – feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.
„Mit einem tollen Team aus ehemaligen Darstellern und Freunden mache ich die Bewirtung bei den Proben und den Theaterabenden. Die Bewirtung ist wichtig, denn Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen und fördert die Motivation. Wir lassen uns auch immer etwas Besonderes einfallen mit den Dekorationen oder sind auch schon in Dirndl und Krachledernen aufgelaufen. Dieses Jahr bieten wir, passend zum Spanien-Stück, Sangria an.“ – Thomas Gartmann, Deggenhausertal, Bewirtung
| Bild: Wolf-Dieter Guip
Verschiedene Genres auf der Bühne
Anders ist, dass in diesem Jahr drei Einakter präsentiert werden: das Wilderer-Stück „Naze, der Baze“ von Franz Schaurer, das an die Ursprünge der Gruppe erinnert, „… adele, Adele oder Gewissensbisse am Hochzeitstag“ von Nikolaus Maucher, eine etwas mystische Satire, und das Stück „Spanien olé“ von Bernd Gombold, ein typisches Lustspiel, bei dem die Klischees über deutsche Urlauber im Ausland auf die Schippe genommen werden. Für das Publikum dürfte es also einiges zu lachen geben.
Die Stücke im Überblick
Herausforderungen bei den Proben
„Wir haben die komplette Mannschaft dieses Jahres auf der Bühne und jeder spielt nur eine Rolle, wir haben keine Doppelbesetzungen“, betont Manfred Ströhle. Caroline Karrer führt in diesem Jahr das dritte Mal Regie bei der Theatergruppe: „Auch die Proben sind dieses Jahr ganz anders, weil alle drei Stücke unterschiedliche Stile repräsentieren. Das ist abwechslungsreicher, aber bei den Proben muss ich jedes Mal den Schalter umlegen, um mich auf das jeweilige Genre einzustellen.“
Sebastian Müller, Berthold Metzger und Manuel Hirscher (von links) bei den Proben.
| Bild: Wolf-Dieter Guip
Sie sei in der Regieführung jetzt viel sicherer, zumal sie im Frühjahr einen Regiekurs besucht habe und daraus jetzt einiges umsetzen könne. Das sei besonders hilfreich, wenn es darum gehe, die Schauspieler zu motivieren, etwas mehr aus sich herauszukommen.
„Ich habe im vergangenen Jahr schon bei der Bewirtung im Theater geholfen und wurde gefragt, ob ich nicht mitspielen will. Und da habe ich zugesagt. Es ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Die Regisseurin Caroline Karrer hält die Zügel kurz, sodass es nicht so chaotisch ist, wie ich befürchtet hatte. Es funktioniert richtig gut und es macht in der Gruppe viel Spaß. In Zukunft mache ich gerne wieder mit, wenn man mich braucht.“ – Manuel Hirscher, Schönemühle, Laiendarsteller
| Bild: Wolf-Dieter Guip
Video zur Einleitung und musikalische Begleitung
Anders ist auch, dass in diesem Jahr – als Überraschung – die Einleitung in den Theaterabend über ein Video erfolgt. So soll auf die drei Stücke hingeführt werden. Caroline Karrer betont, es sei für sie eine große Hilfe, dass Tobias Kretzdorn die Tontechnik übernommen habe und hier alles steuere. Denn anders in diesem Jahr ist auch, dass die Stücke musikalisch begleitet werden. Dafür hat Kretzdorn Blasmusikstücke eingespielt und wird auch selbst zum Instrument greifen.
Darüber hinaus wird es neben den regulären Aufführungsterminen eine zusätzliche Vorstellung am 2. Januar geben. „Während es für die gewöhnlichen Termine nur noch Restkarten gibt, gibt es für den 2. Januar noch reichlich Karten“, informiert Manfred Ströhle.
Und wie wird das Jubiläum gefeiert? „Bei den vorherigen Jubiläen haben wir das immer an Theaterabenden gemacht, aber da hatten wir meist zu wenig Zeit und die Spieler waren nach der Vorstellung schon etwas ausgelaugt“, erklärt Ströhle.
„Ich spiele das erste Mal Theater. Meine Schwester Caroline Karrer hat mir gesagt, sie suche noch einen Spieler und ich würde gut für die Rolle passen. Es passt gerade gut bei mir beim Studium der Elektrotechnik und ich komme alle zwei Wochen mit dem Fernbus aus München hierher zu den Blockproben. Ich wurde richtig gut aufgenommen und fühle mich sehr wohl in der Truppe.“ – Sebastian Müller, München, Laiendarsteller
| Bild: Wolf-Dieter Guip
Jubiläumsfeier im April geplant
Deshalb ist für Anfang April 2020 eine Jubiläumsfeier im Saal der Feuerwehrgerätehauses in Wittenhofen geplant. Bei dieser Gelegenheit sollen alle rund 150 bisher in der Theatergruppe Aktive und Gäste zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern, auf die vergangenen 50 Jahre zurückzublicken und auch über die Zukunft zu sprechen.
„Durch meine Eltern bin ich schon als Kind zum Theater gekommen. Wir haben als Kinder anfangs Traumbilder gespielt. Ab 1984 habe ich dann als Darsteller mitgemacht und viele Stücke mitgestaltet. Später habe ich an der Bühne mitgearbeitet und bin jetzt auch für die Tontechnik und das Licht verantwortlich. Es macht einfach eine große Freude, in der Theatergruppe einen Beitrag zu leisten.“ – Klaus Mutter, Deggenhausertal, Technik
| Bild: Wolf-Dieter Guip