„Wir sind ausgebucht und mit der Resonanz sehr zufrieden. Es zeigt sich, dass ein kulturelles Angebot im Deggenhausertal gut Fuß fassen kann“, freute sich die Vorsitzende des veranstaltenden Fördervereins der Grundschule Deggenhausertal, Susanne Müller.

Zur Philosophie der Improvisationstheatergruppe sagte der künstlerische Leiter, Herbert Kessler, der als Moderator wirkte: „Das Magische ist, dass die aufgeführten Stücke aufgrund der Zurufe aus dem Publikum am Theaterabend entstehen. Beim gewöhnlichen Theater wird versucht, jeden Abend das erste Mal zu spielen, und wir spielen wirklich das jeweilige Stück zum ersten und einzigen Mal.“

Das Schwierigste beim Improvisationstheater sei es, aus den Stichworten des Zuschauers eine gute Geschichte zu entwickeln. Wobei es am Inspirierendsten sei, wenn Hinweise kommen, die es noch nie gab und die außergewöhnlich sind.
Jeder der beteiligten Schauspieler hat Einfluss auf den Verlauf der Geschichte und inspiriert die Mitspieler. Das sei vergleichbar mit Fußball, wo die einzelnen Spieler zu Beginn des Spiels auch nicht wüssten, wie es sich entwickelt und das Ergebnis erst mit dem Abpfiff feststeht.

Den Auftritt im Deggenhausertal bezeichnete Kessler als „eine theatralische Improvisationsreise ins grüne Herz der Bodenseeregion“. Als Einstieg und um die Flexibilität und Vielseitigkeit zu demonstrieren, wurde ein Hobby visualisiert, das aus dem Publikum als Makramee, einer Knüpftechnik, vorgegeben wurde.
Das Hobby wurde zunächst als Spielszene vorgeführt, bei der die Darsteller eine imaginäre Knüpftechnik pantomimisch und mit Texten darboten. In einem weiteren Durchgang erfolgte die Präsentation in spontan entwickelten Reimen, danach als gesungenes Stück mit Unterstützung des dreiköpfigen Musikensembles und schlussendlich als Tanzstück mit artistischen Einlagen.

Alle Varianten wurden begeistert vom Publikum aufgenommen und mit Beifall belohnt. In William-Shakespeare-Manier war die nächste Hürde für die Gruppe die Entwicklung der Tragödie „Das Geisterschloss“ auf einem Dachboden, wie es die Zuschauer gefordert hatten.

Einen dynamischen Kontrast boten die Künstler als „Die frenetischen Vier“, als sie sich auf Stichwort im Rapp mit der Steuererklärung auseinandersetzen mussten. Weiterer Höhepunkt war der Wiederaufbau der Notre Dame mit der Darstellung verschiedener Baumaterialien und Maschinen. Ein Theaterabend, der den Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.