„Wir sind ausgebucht und mit der Resonanz sehr zufrieden. Es zeigt sich, dass ein kulturelles Angebot im Deggenhausertal gut Fuß fassen kann“, freute sich die Vorsitzende des veranstaltenden Fördervereins der Grundschule Deggenhausertal, Susanne Müller.

Das Team von Utobia auf der Bühne in Wittenhofen (von links). Britta Lutz, Maria Torresin, Wolfgang Kugele, Renate Schulz und Claudius ...
Das Team von Utobia auf der Bühne in Wittenhofen (von links). Britta Lutz, Maria Torresin, Wolfgang Kugele, Renate Schulz und Claudius Jehle mit Moderator Herbert Kessler. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Zur Philosophie der Improvisationstheatergruppe sagte der künstlerische Leiter, Herbert Kessler, der als Moderator wirkte: „Das Magische ist, dass die aufgeführten Stücke aufgrund der Zurufe aus dem Publikum am Theaterabend entstehen. Beim gewöhnlichen Theater wird versucht, jeden Abend das erste Mal zu spielen, und wir spielen wirklich das jeweilige Stück zum ersten und einzigen Mal.“

Gruselige Stimmung im Geisterschloss mit Kämpfer Udor (Wolfgang Kugele) und Xantippe (Britta Lutz).
Gruselige Stimmung im Geisterschloss mit Kämpfer Udor (Wolfgang Kugele) und Xantippe (Britta Lutz). | Bild: Wolf-Dieter Guip

Das Schwierigste beim Improvisationstheater sei es, aus den Stichworten des Zuschauers eine gute Geschichte zu entwickeln. Wobei es am Inspirierendsten sei, wenn Hinweise kommen, die es noch nie gab und die außergewöhnlich sind.

Jeder der beteiligten Schauspieler hat Einfluss auf den Verlauf der Geschichte und inspiriert die Mitspieler. Das sei vergleichbar mit Fußball, wo die einzelnen Spieler zu Beginn des Spiels auch nicht wüssten, wie es sich entwickelt und das Ergebnis erst mit dem Abpfiff feststeht.

Matthias Meyer aus Wittenhofen: „Ich habe die Gruppe schon gesehen und es ist immer wieder sehr unterhaltsam. Es ist ebenso ...
Matthias Meyer aus Wittenhofen: „Ich habe die Gruppe schon gesehen und es ist immer wieder sehr unterhaltsam. Es ist ebenso interessant und sehr beeindruckend, wie mit den verschiedenen Situationen umgegangen wird.“ | Bild: Wolf-Dieter Guip

Den Auftritt im Deggenhausertal bezeichnete Kessler als „eine theatralische Improvisationsreise ins grüne Herz der Bodenseeregion“. Als Einstieg und um die Flexibilität und Vielseitigkeit zu demonstrieren, wurde ein Hobby visualisiert, das aus dem Publikum als Makramee, einer Knüpftechnik, vorgegeben wurde.

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Das Hobby wurde zunächst als Spielszene vorgeführt, bei der die Darsteller eine imaginäre Knüpftechnik pantomimisch und mit Texten darboten. In einem weiteren Durchgang erfolgte die Präsentation in spontan entwickelten Reimen, danach als gesungenes Stück mit Unterstützung des dreiköpfigen Musikensembles und schlussendlich als Tanzstück mit artistischen Einlagen.

Günther Wecke aus Überlingen: „Die Improvisationen sind fantastisch. Das ist für mich etwas Neues, etwas Anderes und die ...
Günther Wecke aus Überlingen: „Die Improvisationen sind fantastisch. Das ist für mich etwas Neues, etwas Anderes und die Kreativität der Spieler macht ganz großen Spaß – ausgezeichnet.“ | Bild: Wolf-Dieter Guip

Alle Varianten wurden begeistert vom Publikum aufgenommen und mit Beifall belohnt. In William-Shakespeare-Manier war die nächste Hürde für die Gruppe die Entwicklung der Tragödie „Das Geisterschloss“ auf einem Dachboden, wie es die Zuschauer gefordert hatten.

Maria Unrath aus Fürth im Odenwald: „Das ist ganz toll, so etwas habe ich noch nie gesehen. Die Spontanität und Flexibilität der ...
Maria Unrath aus Fürth im Odenwald: „Das ist ganz toll, so etwas habe ich noch nie gesehen. Die Spontanität und Flexibilität der Schauspieler und die Spielfreude sind einfach genial.“ | Bild: Wolf-Dieter Guip

Einen dynamischen Kontrast boten die Künstler als „Die frenetischen Vier“, als sie sich auf Stichwort im Rapp mit der Steuererklärung auseinandersetzen mussten. Weiterer Höhepunkt war der Wiederaufbau der Notre Dame mit der Darstellung verschiedener Baumaterialien und Maschinen. Ein Theaterabend, der den Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Iris Rettenmaier: „Ich musste mir laufend den Bauch halten, weil ich so gelacht habe. Ich finde es toll, wie das alles aus den ...
Iris Rettenmaier: „Ich musste mir laufend den Bauch halten, weil ich so gelacht habe. Ich finde es toll, wie das alles aus den Schauspielern heraussprudelt. Und ich hoffe, etwas von der Kreativität einzufangen.“ | Bild: Wolf-Dieter Guip