Seit der 40-Jahr-Feier der Gemeinde Deggenhausertal im Jahr 2012 ist Manuela Redlich als Gemeindeclown Talina aktiv. Sie tritt bei vielen Anlässen und Veranstaltungen mit immer wieder anderen Geschichten auf, immer wieder anders aufgezogen. Aber was macht Talina in der Corona-Zeit, wo in Seniorenheimen Besuchsverbote herrschen, eine Humorsprechstunde nicht möglich ist und Veranstaltungen abgesagt werden?

Herzen für die Bewohner der Pflegegemeinschaft
Talina hat sich andere Wege gesucht, den Menschen zu begegnen. Im Rahmen der „Von Herz zu Herz“-Aktion, die Talina mit den Kindergärten zusammen ins Leben rief, beschenkten Kinder die Bewohner der Pflegegemeinschaft St. Sebastian in Wittenhofen mit selbst gebastelten Herzen jeglicher Art und guten Wünschen. Bald schmückten viele Herzen die Fenster des Hauses.
Lustige Gedichte zum Vortragen und Konfettiregen für das Personal
Einmal brachte Talina lustige Gedichte vorbei, das andere Mal Konfetti für das Personal, denn die hatten einen „Konfettiregen“ verdient, fand Talina. Vergangene Woche überraschte sie die Menschen am Fenster oder mit Abstand im Garten. Es wurden Fenster bemalt, Luftballons angeklebt, Glückskarten und Herzen mithilfe einer langen Angel verteilt oder Lieder gesungen, mit viel Abstand und Ukulele-Begleitung. Es gab Luftküsse und Fernumarmungen.
Beiträge für Kindergartenkinder im Gemeindeblatt
Es sei unglaublich, wie viele Glücksmomente auch ohne Berührung entstehen können. „Für die ‚Lieblingskinder‘ des Deggenhausertals gibt es (fast) wöchentlich einen Beitrag im Gemeindeblatt“, erzählt Manuela Redlich und meint damit die Kindergartenkinder. Im Gemeindeblatt erzählt sie, was sie macht, wenn ihr total langweilig ist, wenn sie traurig oder wütend ist. Einmal kreierte sie ein „Gute-Laune-Rezept“ oder gab „Muttertagstipps“ für das ganze Jahr.
Talina freut sich über positive Rückmeldungen
Über die positiven Rückmeldungen freut sie sich sehr. Einmal sei ihr sogar eine Postkarte in ihren Briefkasten geflattert. „Natürlich ersetzt dies alles den persönlichen Kontakt nicht. Umarmungen verschenken und Hände halten fehlen mir schon ganz schön. Auch die direkte Reaktion zu erleben, ist etwas, wovon ein Clown lebt.“ Glücklich ist sie über die neuen Ideen und Wege, die entstehen, und die Möglichkeit, diese umsetzen zu dürfen.

Seit 2012 ist Talina auch für den Verein Ravensburger Clowns aktiv. Sie erfreuten in der Corona-Zeit Menschen mit Fenster- und Gartenvisiten und seien mit „offenen Armen und Herzen“ willkommen geheißen worden.