Ein Drama spielte sich am Freitagabend gegen 19 Uhr am Friedrichshafener Hafenbecken ab. Denn eine 52-Jährige sehbehinderte Frau fiel an der BSB-Hafenmole ins Wasser, als sie gerade versuchte ihren Blindenhund wieder anzuleinen.
Zuvor hatte sie mit ihrem Blindenführhund den Friedrichshafener Weihnachtsmarkt besucht, wie die Wasserschutzpolizei mitteilt. Doch das Tier löste sich aufgrund des Gedränges aus seinem Führungsgeschirr. Als die den Weihnachtsmarkt in Richtung BSB-Hafenmole passiert hatte, wollte sie den Hund wieder in das Geschirr einbinden. Dabei geriet sie nach eigener Aussage zu weit in Richtung Hafenbecken und stürzte hinein.
Passanten setzten den Notruf ab
Passanten hörten den Sturz und die Hilferufe der Frau und warfen ihr sofort einen Rettungsring zu, den sie auch ergreifen konnte. Sie setzten einen Notruf ab. Marc Dietrich, einer der Rettungskräfte des DLRG, war bei der Rettungsaktion dabei. "Wir waren gerade auf der DLRG-Wache, als der Notruf einging. Wir sind sofort mit zwei Einsatzwagen losgefahren", berichtet er. Seinen Angaben zufolge waren zwei Rettungsschwimmer bereits fünf Minuten nach der Alarmierung bei der Frau im Wasser. "Die Frau war bereits stark unterkühlt, doch sie war noch ansprechbar", berichtet Dietrich.

Frau wird ins DLRG-Rettungsboot gehoben
Da die Wände im Hafenbecken so hoch sind, konnten die Rettungsschwimmer die sehbehinderte Frau nicht sofort an Land bringen, sondern mussten sie erst ins Rettungsboot des DLRG heben, das ebenfalls vor Ort war. "Am Landesteg des Katamaran konnten wir sie dann den Rettungskräften übergeben, die bereits parat standen", berichtet Marc Dietrich weiter.

Bodensee hat nur acht Grad Wassertemperatur
Das Wasser des Bodensees hat derzeit eine Temperatur von acht Grad. Weil die Frau stark unterkühlt war und sich bei dem Sturz auch verletzt hatte, wurde sie ins Klinikum Friedrichshafen gebracht. Ihr Blindenhund kam zunächst im Tierheim Friedrichshafen unter und wurde dort versorgt.