Feuerwehr, Rotes Kreuz und DLRG leisten ehrenamtlich einen unverzichtbaren Dienst für die Allgemeinheit. Deshalb werden sie auch in Immenstaad besonders wertgeschätzt und unterstützt. Einen Überblick über das in jüngerer Zeit Geleistete gaben Vertreter der Rettungsorganisationen jetzt dem Gemeinderat.
Feuerwehrkommandant Claus Mecking teilte mit, dass zur Immenstaader Feuerwehr derzeit 43 aktive Feuerwehrleute gehören, dazu kommt die Altersmannschaft mit 37 und die Jugendfeuerwehr mit 22 Mitgliedern. Vier weitere erwachsene Seiteneinsteiger absolvieren gerade die Ausbildung für den aktiven Einsatz.
Zum Feuer löschen rückt die Feuerwehr bei Weitem nicht so oft aus wie zu Einsätzen, die als "technische Hilfe" zusammengefasst werden. Dazu zählen etwa Einsätze bei Verkehrsunfällen oder bei Unwettern. 45 Einsätze waren es insgesamt 2016, davon kann man 29 unter technische Hilfe einordnen. 2017 gab es für die Immenstaader Feuerwehr 95 Einsätze, sehr viele davon durch Unwetter bedingt. Der Starkregen am 9. Juli setzte zahlreiche Keller unter Wasser, brachte Überlaufbecken und Kanalisation an und über ihre Grenzen. Bereits am 9. Juli, aber noch mehr beim Sturm am 2. August, fielen zahlreiche Bäume auf Straßen und Wege, teilweise auch auf Gebäude und Autos. Am 2. August waren es rund 70 Bäume, darunter etliche sehr große.
Auch, um bei solchen Unwettern künftig noch besser ausgerüstet zu sein, wird die Gemeinde für die Feuerwehr ein neuer Gerätewagen Technik (GW-T) beschaffen. Das Fahrzeug samt Ausrüstung wird etwa 230 000 Euro kosten und das 35 Jahre alte TLF 16/25 ablösen. Der GW-T soll für unterschiedliche Gefahren- und Schadenslagen mit entsprechend bestückten Rollcontainern beladen werden können. Die Ausschreibung soll bald möglichst erfolgen. Ziel ist, im Sommer 2018 das neue Fahrzeug in Betrieb zu nehmen.
Auch der DRK-Ortsverein braucht Ersatzfahrzeuge für seinen Gerätewagen Technik Baujahr 1994 und das inzwischen sehr reparaturanfällig gewordene Fahrzeug für den Helfer vor Ort. Die Hälfte der Gesamtkosten von 48 500 Euro wird die Gemeinde beisteuern. Wie der Vorsitzende des Ortsvereins, Sven Volk, berichtete, gab es im Helfer-vor-Ort-Projekt im laufenden Jahr 99 Einsätze. Im Schnitt war innerhalb von drei Minuten und 32 Sekunden nach der Alarmierung ein Helfer am Einsatzort – fast fünfeinhalb Minuten vor dem Rettungsdienst – was etwa bei einem Herzinfarkt einen erheblichen Vorteil darstellt. Die DRK-Jugend ist sehr aktiv und hat inzwischen 20 Mitglieder.
In seinem Bericht legte der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe, Matthias Schadow, den Schwerpunkt auf das im Frühjahr gegründete Jugend-Einsatz-Team (JET), das die Lücke zwischen Schwimmtraining und Einsatzkräften schließen soll. "Es lief supergut los, die Nachfrage war groß", berichtete Schadow, "Bei 22 Kindern mussten wir aus Kapazitätsgründen eine Grenze ziehen." Auch das Schwimmtraining wird sehr stark nachgefragt. 170 Jugendliche nehmen teil und es gibt eine Warteliste. Die Mitgliederzahl steige seit Jahren, teilte Schadow ebenfalls mit. Zu Jahresbeginn waren es 336, davon 190 Kinder oder Jugendliche.
Nach vielen Jahren mit Nachwuchssorgen bei den örtlichen Hilfsorganisationen konstatierte Bürgermeister Jürgen Beisswenger erfreut: "Um die Zukunft unserer Rettungsorganisationen muss uns nicht bange sein."
Aufwandsentschädigung
Um Anreize für den ehrenamtlichen Einsatz bei der Feuerwehr zu erhöhen, sollen die Stundensätze zur Aufwandsentschädigung der ehrenamtlich tätigen Immenstaader Feuerwehrleute bei Einsätzen und im Feuersicherheitsdienst zum 1. Januar 2019 auf 15 Euro erhöht werden. Damit sollen Auslagen und Verdienstausfall abgefangen werden. Dauern Einsätze/Lehrgänge zur Aus- und Fortbildung länger als zwei aufeinanderfolgende Tage, sollen Verdienstausfall und Auslagen in ihrer tatsächlichen Höhe bis zu einem Höchstbetrag von 225 Euro pro Tag ersetzt werden. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu.