Die Stephan-Brodmann-Schule wird zu eng, das Gebäude von 1973 entspricht nicht mehr heutigen Standards, etwa beim Energieverbrauch. Daher steht ein Schulaus- oder -neubau schon seit Jahren ganz oben auf der Immenstaader To-do-Liste. Jetzt soll er Wirklichkeit werden, im Zusammenhang mit der Entwicklung des Linzgauhallenareals. Denn auch die Halle ist sanierungsbedürftig, eine neue Sport- und Festhalle steht ebenfalls auf der Liste. Auf das weitere Vorgehen verständigte sich der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Montag.

Der Gemeinderat Immenstaad berät über das Vorgehen in Sachen Linzgauareal.
Der Gemeinderat Immenstaad berät über das Vorgehen in Sachen Linzgauareal. | Bild: Corinna Raupach

„Es geht um große Themen: die weitere Zukunft unserer Stephan-Brodmann-Schule und unserer wunderbaren Halle, in der Sport, Kultur und Vereine aktiv sind“, sagte Bürgermeister Johannes Henne. Das Kernprojekt bleibe die Weiterentwicklung der Grundschule. Damit zusammen hänge die Entwicklung der Gemeinde, die sich Herausforderungen wie zunehmendem Siedlungsdruck und Flächenknappheit stellen müsse.

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Bereits 2015 hatte Immenstaad einen städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände um Schule und Linzgauhalle ausgeschrieben. Den gewann das Ailinger Architekturbüro Hildebrand und Schwarz. Ihr Plan sah die Sanierung und Erweiterung der Grundschule an ihrem alten Standort vor. Dort ist heute der Kindergarten Seegaddel untergebracht. Sporthalle, Festhalle und Räume für Vereine sollten dort entstehen, wo sich das ehemalige Haupt- und heutige Grundschulgebäude sowie die Linzgauhalle befinden.

Ursprünglich sollte die neue Schule auf dem Gelände der alten Grundschule stehen, in der heute der Kindergarten Seegaddel untergebracht ist.
Ursprünglich sollte die neue Schule auf dem Gelände der alten Grundschule stehen, in der heute der Kindergarten Seegaddel untergebracht ist. | Bild: Corinna Raupach

Durch andere Bauprojekte wie den Neubau der Kita Seegaddel, den neuen Bauhof und den Aus- und Umbau vom Rathaus wurde das Projekt verschoben. „Das fanden wir sehr schade, weil wir uns so darauf gefreut hatten“, sagte Architekt Uwe Schwarz. Jetzt soll das Büro für die konkrete Planung der Schule verantwortlich sein, sobald ihre zukünftige Lage feststeht.

Das Architekturbüro Hildebrand + Schwarz aus Ailingen – im Bild Uwe Schwarz – hat 2015 den Wettbewerb um die ...
Das Architekturbüro Hildebrand + Schwarz aus Ailingen – im Bild Uwe Schwarz – hat 2015 den Wettbewerb um die Weiterentwicklung der Grundschule gewonnen. | Bild: Corinna Raupach

Die Gemeinde hält mittlerweile auch andere Standorte für Schule und Festhalle für denkbar. In ihrem Widerspruch gegen den Regionalplan-Entwurf hatte sie gefordert, einen Grünzug zwischen Friedhof und B 31 als kommunale Entwicklungsfläche auszuweisen. „In der Zwischenzeit haben sich die Rahmenbedingungen entscheidend geändert“, erklärte Bürgermeister Henne. Die Förderrichtlinien, aber auch das Umfeld in der Gemeinde hätten sich gewandelt. Das ehemalige Bauhof-Areal ist freigeworden, weitere Baugebiete sind geplant, demografische Entwicklungen sind zu berücksichtigen und ein neuer Flächennutzungsplan steht an.

Um die beste Lösung für alle Beteiligten zu erarbeiten, soll die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) den Entscheidungs- und Planungsprozess begleiten. Projektleiter Bertram Roth stellte dem Gemeinderat die nächsten Schritte vor. „Wir fokussieren uns zunächst auf die Themen Betreuung und Bildung“, sagte er. In einer Klausurtagung im Mai sollen mit dem Gemeinderat Optionen erarbeitet werden. Neben den bisherigen Planungen werden demografische Entwicklungen und alternative Standorte eine Rolle spielen. „Es wird auch darum gehen, wie die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden können“, sagte Roth.

Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen

Die Ergebnisse dieser Klausur sollten bis Herbst ausgearbeitet, mit der Verwaltung abgestimmt und dem Gemeinderat vorgelegt werden. „Dieses Ergebnis wird dann öffentlich präsentiert und mit der Bürgerschaft diskutiert“, sagte Roth.

Die Gemeinderäte billigten dieses Vorgehen einstimmig. „Das Areal mit Schule, Kindergarten, Sport- und Festhalle hat es verdient, dass wir uns gründlich damit beschäftigen“, sagte Markus Böhlen von den Grünen. Hubert Langenstein von den Freien Wählern legte Wert darauf, ergebnisoffen in die Klausurtagung zu gehen. „Wir wollen vorher bereits bestmöglich informiert sein“, sagte er. Sein Fraktionskollege Andreas Graf betonte die Bedeutung der Bürgerbeteiligung: „In der Klausurtagung darf noch keine Entscheidung über den Standort fallen.“ Bertram Roth sicherte zu, dass der vorgeschlagene Weg Offenheit, Bürgerbeteiligung und einen hohen Grad an Transparenz beinhalte.