Es gibt günstigere Zeiten, als derzeit einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen. Doch für den „Adler“ in Ittendorf wurden neue Pächter gesucht und für das Ehepaar Stefanie und Robert Sayegh war dies die Chance, die sie trotz Corona-Krise ergreifen wollten. „Wir waren schon länger auf der Suche nach einem Objekt und ich habe mich sofort in das Haus verliebt“, sagt Stefanie Sayegh. Die Mischung aus alt und modern hatte es ihnen angetan.

Von München zog es die Familie in die Bodensee-Region

Die gelernte Restaurantfachfrau führt seit zwei Jahren ein Hotel Garni in Tettnang, hier läuft der Vertrag Ende des Jahres aus. Zum 1. August haben Sayeghs das Hotel „Adler“ von ihren Vorgängern, der Familie Asani, übernommen, das Restaurant Fachwerk eröffnet am Sonntag, 25. Oktober. Die 36-Jährige stammt aus einer Gastronomenfamilie und hat über zehn Jahre gemeinsam mit ihrem Vater ein Hotel in München geführt, bevor es diesen an den Bodensee zog. Ihre Mutter ist vor einiger Zeit nach Kenia ausgewandert und leitet dort ein Safari-Camp.

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Vor zwei Jahren ist das Ehepaar dann mit dem gemeinsamen Sohn Nicolas von Freising nach Bodnegg gezogen, um den Vater, der mittlerweile ein Hotel in Lindau und Tettnang übernommen hatte, zu unterstützen. Während sich Stefanie Sayegh um das Hotel Garni kümmerte, arbeitete ihr Mann Robert Sayegh als Steuerberater bei der Stadt Lindau.

Der 35-Jährige hat Wirtschaftsrecht studiert und den Business-Plan für den „Adler“ erstellt. „Wir haben uns sehr gefreut, als wir den Zuschlag bekommen haben“, sagt Robert Sayegh, der für das Management und das Hotel zuständig sein wird. Seine Frau übernimmt die Restaurantleitung, einen Koch haben sie eingestellt.

Essen ist ein Mix aus schwäbischer und bayrischer Küche

„Wir möchten regionales und bürgerliches Essen, einen Mix aus schwäbischer und bayrischer Küche anbieten“, beschriebt Stephanie Sayegh ihr gehobenes, aber auch rustikales Angebot. Auf der übersichtlichen Karte stehen unter anderem Fleischgerichte, Suppen und Salate sowie vegetarische und vegane Vorspeisen. Bald soll es dann auch die sogenannte „Fackwerk-Pinsa“ geben – kleine Pizzaschiffchen aus Teigmischung mit saisonalem Belag. Das haben die beiden in Rom entdeckt und waren so begeistert, dass sie eine eigene Rezeptur entwickelt haben.

Vor einigen Jahren wurde das Gebäude komplett saniert. Seitdem hat es mehrere Pächterwechsel gegeben.
Vor einigen Jahren wurde das Gebäude komplett saniert. Seitdem hat es mehrere Pächterwechsel gegeben. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Sayeghs, die mittlerweile in Oberteuringen leben, ist es wichtig, dass sich jeder Gast gut aufgehoben und willkommen fühlt. Alle Corona-Bestimmungen werden umgesetzt. „Die Gäste sollen bei uns lecker essen, entspannen und abschalten können“, ergänzt Robert Sayegh. In fernerer Zukunft würden sie gerne sonntags einen Brunch anbieten, je nachdem wann und wie es die Situation zulässt.