„Im Erdgeschoss des kleinen City-Centers Proma in der Stadtmitte von Markdorf werden zum Jahresende 2022 zwei attraktive Flächen frei, einmal 305 Quadratmeter mit großer Fensterfront vis à vis Edeka (derzeit Reno Schuh) und direkt angrenzend weitere 180 Quadratmeter (derzeit Bäckerei Kloos)“, ist auf einer Immobilienseite im Internet zu lesen.
Backstube Kloos möchte sich anders aufstellen
Damit verlassen zwei langjährige Mieter das Einkaufszentrum. André Kloos, der mit seinem Bruder Fabian die Häfler Backstube Kloos leitet und selbst in Markdorf lebt, sagt zu den Gründen, dass sich das Unternehmen für die Zukunft anders aufstellen möchte.
„Wir möchten uns verkleinern, mehr Klasse statt Masse anbieten und uns verstärkt auf Qualität und Service konzentrieren“, so Kloos. Er erinnert sich, dass die Backstube 1987 der erste „auswärtige“ Bäcker in Markdorf gewesen sei, mittlerweile gibt es fast schon ein Überangebot an Bäckern.

Seit 2008 war Kloos im Proma vertreten, teilweise mit zwei Geschäften. Mehrere Jahre hat er das Vorgänger-Café des heutigen Café Ludwig im ersten Stock geführt. Das „Daily“ im Erdgeschoss sei sehr gastronomiemäßig aufgestellt, darin sehe er nicht mehr die Kompetenz der Backstube.
Kloos sagt aber auch, dass das Proma trotz allem Engagements hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. „Es gab immer tolle Aktionen und man war sehr bemüht“, sagt André Kloos. Die Mitarbeiter werden übernommen, die Filiale in der Ravensburger Straße bleibt bestehen. „Wir möchten weiterhin unseren Service in Markdorf anbieten“, so Kloos, der noch verrät, dass man auf der Suche nach einer kleineren Lokalität sei, um Brote und Backwaren anbieten zu können.
Nachgefragt bei Reno, heißt es in einer E-Mail der Geschäftsführung aus Osnabrück: „Gerne bestätigen wir, dass unsere Reno-Filiale zum 31. Oktober 2022 das Einkaufszentrum Proma in Markdorf verlassen wird. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir zu den internen Beweggründen grundsätzlich keine Auskunft geben.“
Zwei Flächen können zu einer großen Fläche werden
Center-Manager Nico Schneider, der im Proma den Herrenausstatter Wolfram S führt, bedauert den Weggang von Reno und Kloos. Er sieht in der Veränderung aber auch eine Chance. „Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen“. Die Flächen lassen sich auch zusammenlegen zu insgesamt rund 485 Quadratmeter. Bevorzugt sollen diese gemeinsam an einen neuen Mieter gehen.

Einen Interessenten gibt es laut Nico Schneider, der sich unterschiedliche Nachfolger vorstellen kann, noch nicht. Wichtig sei, dass es was „Gutes und Gescheites“ sei und in den Branchenmix der Stadt passe.