Salem – Der Stiftungsrat hat sich jüngst mit der finanziellen Situation des Alten- und Pflegeheims Wespach beschäftigt. „Es gibt Licht am Ende des Tunnels“, sagte Salems Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Manfred Härle. Trotz eines „enormen Deltas 2022“ schließe das Wirtschaftsjahr 2024 voraussichtlich mit einem besseren Ergebnis ab als geplant. Für 2025 prognostizierte Härle gar eine schwarze Null.
Die Nachwehen der Corona-Pandemie, Auswirkungen der Energiekrise, Fachkräftemangel sowie einen hohen Krankenstand machte Härle für die magere Finanzlage 2022 verantwortlich. Dies wirkte sich auch auf den Jahresabschluss 2023 aus. Dieses Rechnungsjahr schließe mit einem Defizit von 320.000¦Euro.
Heimleiter Frank Grundkötter bekräftigte, die Nachfrage nach Pflegeplätzen sei ungebrochen hoch. Doch der Fachkräftemangel komme hier zum Tragen. Aufgrund fehlenden Personals konnte das Pflegeheim nur zu 97,3¦Prozent belegt werden. Für pflegeintensive Leistungsspitzen und bei krankheitsbedingten Ausfällen müsse das Heim auf teure Leiharbeitskräfte zurückgreifen. Allein 456.000¦Euro wurden 2023 für ausgeliehenes Personal bezahlt. Die liquiden Mittel lagen zum Jahresende 2023 bei 577.000¦Euro.
Bei der Personalsituation gebe es kaum Entwarnung. Durch gestiegene Pflegesätze nach den aktuellen Verhandlungen sowie die durchweg gute Belegungssituation im Vorjahr konnten bis Oktober Mehrerträge von 250.000¦Euro erreicht und so höhere Kosten für Personal (plus 120.000¦Euro) und Lebensmittel (plus 40.000¦Euro) kompensiert werden.
Laut des Finanzzwischenberichtes, den Verwaltungsmitarbeiterin Janine Fischer vortrug, kann die Stiftung das Wirtschaftsjahr 2024 mit einem Minus von 100.000¦Euro abschließen. Eingeplant war ein Fehlbetrag von 170.000¦Euro. Härle sprach daher von einer „gewissen Erholung“. Im Wirtschaftsplan 2025 kalkulierte er bereits mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis, ebenso für die drei Folgejahre. Voraussetzung dafür ist, dass im Schnitt möglichst 79,2 der 80 vorhandenen Heimplätze belegt sind.
Im neuen Wirtschaftsjahr stehen laut Plan Erträgen von 5,6¦Millionen Euro ebenso hohe Aufwendungen gegenüber. Investiert werden soll in Renovierungsarbeiten, beispielsweise 25.000¦Euro für das Schwesternzimmer sowie 18.000¦Euro für den Boden des Speisesaals von Haus¦1 sowie einen Fäkalienraum. Mithilfe einer Kehrmaschine für 3500¦Euro sollen künftig die versiegelten Außenanlagen schneller gereinigt werden, 3500 Euro werden für die Aufbewahrung von Arbeitskleidung ausgegeben. Die bereits im Vorjahr eingeplanten 200.000¦Euro für eine Photovoltaikanlage bleiben weiterhin eingestellt. Der Stiftungsrat stellte sich einstimmig hinter die Finanzplanung.