Das diesjährige Hohentwielfestival steht kurz bevor – diesmal allerdings ohne Hohentwiel. Statt auf dem Singener Hausberg spielen die Künstler vom 23. bis zum 26. Juli auf dem Rathausplatz. Das sorgt bei einigen Besuchern für Enttäuschung. Ein Mann aus Singen wollte wegen der Verlegung sogar sein Ticket zurückgeben, hatte damit jedoch keinen Erfolg. Auch online gibt es entsprechende Äußerungen von Menschen, die sich auf den Hohentwiel gefreut hatten. Was der Konzertveranstalter zu der Kritik sagt.

Der Hohentwiel ist zu teuer

Grund für die Verlegung des Festivals ist die angespannte Haushaltslage der Stadt Singen. Bereits Ende vergangenen Jahres teilte die städtische Pressestelle mit: „Der Stadt fehlt schlicht in der aktuellen Haushaltslage das Geld für die Durchführung des Hohentwielfestivals.“ Im Jahr seien etwa 500.000 Euro nötig, um die Konzerte auf dem Hohentwiel auszutragen. Hinter dem Betrag stünden immer strengere Sicherheitsauflagen und der Hohentwiel macht den Aufbau komplex – etwa hinsichtlich Fluchtwegen. Das Burgfest muss daher dieses Jahr sogar komplett ausfallen.

Einige Besucher sind enttäuscht

Die Verlegung des Festivals auf den Rathausplatz sorgt bei einigen Besuchern allerdings für Enttäuschung. In den sozialen Medien äußern sich einige Nutzer kritisch zu der Verlegung. „Leider wird das nicht mehr der gleiche Zauber sein“, schreibt beispielsweise ein Nutzer.

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Ein anderer kommentiert die Verlegung ähnlich: „Finde das nicht gerade toll und würde am liebsten mein Ticket zurückgeben.“ Ein weiterer Kommentar lautet: „Leider habe ich die Konzertkarten hauptsächlich wegen der tollen Kulisse und Atmosphäre gekauft.“

So geht es auch dem Mann aus Singen, der sein Ticket beim Veranstalter zurückgeben wollte. Er hatte eine Karte für das Konzert von Anastacia gekauft, als er noch davon ausging, dass der Auftritt wie gewohnt auf dem Berg stattfindet. Für ihn stehe nicht die Musik, sondern die besondere Atmosphäre auf dem Berg im Mittelpunkt des Festivals.

Können Tickets erstattet werden?

Sein Versuch, sich das Ticket mit dieser Begründung erstatten zu lassen, scheiterte beim Veranstalter. Als Erklärung habe Kokon aufgeführt, dass die Künstlerin wie geplant am gleichen Tag auftrete und das Konzert als musikalisches Ereignis der Kern des Tickets sei. Frustriert hatte sich der Singener auch an den SÜDKRURIER gewandt. Doch da der große Frust inzwischen verpufft ist, möchte er nicht mehr mit Namen genannt werden. Das Thema haben jedoch auch andere Kunden.

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„Es ist richtig, dass die Karten für die auftretenden Künstler und Bands erworben werden und nicht für eine Location“, sagt Dieter Bös, Geschäftsführer von Kokon Entertainment, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Eine Erstattung sei daher in diesem Fall nicht vorgesehen. Tickets könnten nur zurückgegeben werden, wenn ein Künstler oder eine Band ausfällt. Allerdings halte sich die Zahl entsprechender Anfragen in Grenzen: Laut den Veranstaltern von Kokon und der Stadt hätten sich zehn bis 15 Menschen darüber beschwert.

Bös weist auch darauf hin, dass das Festival nicht zum ersten Mal seinen Austragungsort ändern muss.

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Das ist geboten

In einer ersten Reaktion auf die Verlegung der Konzerte sagte Bös, dass es bisher eine große Nachfrage gebe. Dieses Jahr können sich die Festivalgäste auf vier Konzerte freuen: Den Auftakt macht BAP am 23. Juli, gefolgt von Element of Crime am 24. Juli. Saltatio Mortis spielen am 25. Juli und Anastacia schließt das Festival am 26. Juli ab. Tickets sind noch erhältlich.

„Es ist richtig, dass die Karten für die auftretenden Künstler und Bands erworben werden und nicht für eine Location.“ Dieter Bös, ...
„Es ist richtig, dass die Karten für die auftretenden Künstler und Bands erworben werden und nicht für eine Location.“ Dieter Bös, Geschäftsführer Kokon Entertainment | Bild: Arndt, Isabelle

Ob die Veranstaltung 2026 wieder auf dem Hohentwiel stattfinden kann, hängt laut Roland Frank, Geschäftsführer der Kultur und Tagung Singen, von den finanziellen Möglichkeiten der Stadt ab.