Sabine Busse

Im Dezember hatte der Gemeinderat die Aufstockung der Mittel für die Schulsozialarbeit an Überlinger Schulen beschlossen. Mittlerweile sind an der Wiestor- und der Realschule wieder Stellen mit einem 100-prozentigem Umfang angesiedelt. Für das Gymnasium läuft zurzeit die Wiederbesetzung der Position mit 80 Prozent. Auch an der Burgbergschule und der Förderschule sind die Schulsozialarbeiter nun häufiger vertreten.

Im Ausschuss Bildung, Kultur und Soziales stellten die Schulsozialarbeiter ihre Arbeit und den Jahresbericht vor. Außer Daniela Joos, die als städtische Mitarbeiterin die Grundschulen in Hödingen und Nußdorf betreut, sind alle Stellen beim CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) angesiedelt.

Von Mobbing-Prävention bis Schüler-Café

Die Vortragenden machten deutlich, wie vielfältig die Aufgaben der Schulsozialarbeit sind. Martin Gecks demonstrierte anschaulich, wie er Grundschülern den Umgang mit Emotionen und die Werte für ein friedliches, respektvolles Miteinander näher bringt. Später ginge es dann vor allem um Mobbing-Prävention sowie den Umgang mit den sozialen Medien.

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Sandra Zimmermann, die an der Gemeinschaftsschule Wiestor für viele Altersklassen zuständig ist, berichtete, wie sie die Fünftklässler unterstützt, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden, was in diesem Jahr durch den Wegfall der Klassenfahrten erschwert werde.

Christian Schroeder trat seine Stelle an der Realschule im Mai an und nutzte die Corona-Zeit, um das Konzept für ein Schüler-Café zu erstellen. Das neue Angebot ist nun in Betrieb.

Einzelfallbetreuung und Präventionsangebote

Dazu leisten alle Schulsozialarbeiter auch Einzelfallbetreuungen zum Beispiel, wenn Kinder Lernschwierigkeiten haben oder es zu Hause beziehungsweise mit den Gleichaltrigen Probleme gibt. Beim Verdacht, dass das Kindeswohl gefährdet ist, ziehen die Sozialarbeiter andere Experten hinzu. Dazu sei man gut vernetzt und nutze die Präventionsangebote der Polizei oder der Stadtjugendpfleger, so Sandra Zimmermann.

Oberbürgermeister Jan Zeitler betonte als Leiter der Sitzung die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit: „Das Thema ist wichtig für unsere Stadt.“ Auch die Mitglieder des Ausschusses lobten die Arbeit. „Es war richtig, dass der Gemeinderat die Mittel aufgestockt hat“, sagte Ralf Mittelmeier (FWV/ÜfA).

Social Media und Cyber-Mobbing vorherrschende Phänomene

Kristin Müller-Hausser (BÜB+) wollte wissen, ob sich die Schüler oder die Probleme verändert hätten. Elke Bott-Eichenhofer vom CJD antwortete: „Social Media und Cyber Mobbing sind das vorherrschende Phänomen in allen Schulformen, nicht zuletzt im Gymnasium.“

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Dem stimmte Sandra Zimmermann zu: „Medien sind ein Riesenthema. Und immer schneller als man selber.“ Sie müsse immer sehen, dass sie dranbleibe und die Apps und Formate kenne, die die Kinder und Jugendlichen gerade nutzen.