Auch der Neubau der Albbrucker Straßenbrücke über die Bahnlinie in Richtung Schachen muss, wie die heutige Brücke, ohne Radweg auskommen. Der Kreistag musste seinen Beschluss vom Dezember, den Ersatzbau der altersschwachen Brücke einseitig mit einem angehängten Fahrradweg zu ergänzen, widerrufen. Grund: Für den Radweg wäre vor und nach der Brücke kein Anschluss vorhanden. Für die Betroffenen ist das allerdings weniger ein Problem als die Sperrung während der Bauzeit.
Die neue Brücke soll 2027 errichtet werden
Dem Ersatzbau, der bis 2027 mit hohen Fördermitteln des Landes realisiert wird, sowie einer „Radwegkappe“ auf der Ostseite sollte das Regierungspräsidium in Freiburg zustimmen. Die Förderstelle fand heraus, dass für die 25 Meter Radweg über den Bahngleisen Landes-mittel nur fließen können, wenn für die „Radverkehrsanlage“ auch Radwegan-schlüsse auf beiden Seiten vorhanden sind oder in den nächsten zehn Jahren gebaut werden. Das, so musste Landrat Martin Kistler im Kreistag zugeben, ist weder vorhanden, noch erreichbar nach dem Stand der Gespräche mit Besitzern der angrenzenden Grundstücke. Konkret müssten die Gehwege auf beiden Seiten als kombinierte Geh- und Radwege von 1,80 auf 3 Meter verbreitert werden.
Die Brücke ist breiter als die Straße
Als zäh erweisen sich aber auch die verkehrstechnischen Probleme des Anschlusses: Die Fahrbahnbreite der Kreisstraße Richtung Schachen und nach Süden beträgt zwischen 5,30 und 6 Metern. Die Fahrbahnbreite der neuen Brücke allein beträgt aber schon 6,50 Meter. Auch aufgemalte Schutzstreifen für Radfahrer werden wegen der Anschlüsse an beiden Brückenköpfen problematisch und sollen laut Landrat geprüft werden. Mit zwei Ausnahmen stimmten die Kreisräte der Brückenplanung ohne Radweg zu.
Während der Bauzeit wird die Brücke 15 Monate gesperrt sein
Die größere Sorge der Betroffenen im Zusammenhang mit dem Brückenersatzbau ist jedoch ein anderes, zumal nach der Beobachtung von Kreisrat Rolf Rüttnauer die Zahl der Radfahrer auf dieser Strecke „überschaubar“ ist. Ein echtes Problem wird die Brückensperrung während der Bauzeit, die ab Herbst 2025 für 15 Monate veranschlagt wird. Der Hotzenwald, warnte der Sozialdemokrat, werde ohne die Kreisstraße 6544 „schwer zu erreichen sein“. Entweder man brauche ein Konzept für eine Umfahrung oder die Albtalstraße müsse endlich wieder geöffnet werden, forderte der Albbrucker auch unter Zustimmung von Bürgermeister Stefan Kaiser und des Landrats.