1. Das Auffinden

Ob eine leblos wirkende Person tatsächlich bewusstlos ist, lässt sich laut Thomas Dörflinger, Kreisausbildungsleiter des DRK Kreisverbands Säckingen für die Erste Hilfe, so herausfinden: "Zunächst sollte die Person angesprochen und vorsichtig geschüttelt werden." Ist die komplette Muskulatur erschlafft, und gibt es keine Reflexe, ist von einer lebensgefährlichen Situation auszugehen. Entsprechend muss schnell reagiert werden. Auf alle Fälle sollte man möglichst lautstark auf sich aufmerksam machen und möglichst andere Passanten darum bitten, den Notruf zu verständigen. "Um festzustellen, ob die aufgefundene Person atmet, sollte man den Kopf des Bewusstlosen nach hinten beugen und das Kinn anheben", so Dörflinger weiter. Ob die Atmung normal ist lässt sich erkennen, indem man die Wange möglichst nah an den Mund des Bewusstlosen bringt, so dass sich der Atem an der Wange spüren lässt oder Atemgeräusche vernehmbar sind. Außerdem gibt ein Blick auf den Brustkorb Aufschluss, ob eine normale Atembewegung vorliegt.
2. Beginn der Reanimation
Atmet eine bewusstlose Person nicht normal oder gar nicht, sollte sofort der Notruf 112 verständigt und mit der Wiederbelebung begonnen werden. Befindet sich ein Defibrillator in der Nähe, was an einem entsprechenden Schild erkennbar ist, sollte eine weitere Person beauftragt werden, diesen zu holen.

Um mit der Wiederbelebung beginnen zu können, sollte die bewusstlose Person auf dem Rücken auf einem harten Untergrund liegen. Um den richtigen Druckpunkt etwa in der Mitte des Brustkorbs zu finden, sollte der Oberkörper frei gemacht werden. Hier wird ein Handballen angesetzt. Der zweite Handballen wird daraufgelegt. Mit abgespreizten Fingern und durchgestreckten Armen wird die Druckmassage begonnen.
3. Druckmassage und Beatmung im Wechsel

"30 Mal massieren, zweimal beatmen", so lautet die Faustregel für die Wiederbelebung, sagt Thomas Dörflinger. Dabei sollte bei der Massage etwa 100 Mal pro Minute senkrecht von oben auf dem Brustkorb gedrückt werden, und zwar nur mit den Handballen. Zur Beatmung wird der Kopf des Bewusstlosen nach hinten gebeugt und das Kinn angehoben. Die Nase wird zugehalten. Überprüft werden sollte zuvor allerdings, dass die Atemwege nicht blockiert sind.
Übrigens: Im Koffer, in dem sich der Defibrillator befindet, sind auch Utensilien für die Erste Hilfe hinterlegt, unter anderem eine Kleiderschere, eine Beatmungshilfe und Einmalhandschuhe, so Dörflinger. Wer dennoch aufgrund von Ekelgefühlen vor einer Mund-zu-Mundbeatmung zurückschreckt, sollte dennoch die Druckmassage vornehmen, um den Kreislauf am Laufen zu halten.
4. Einsatz eines Defibrillators

Sobald das Gerät zur Verfügung steht, sollte es eingeschaltet werden. "Die Bedienung erfolgt gemäß den Anweisungen, die das Gerät nach dem Einschalten gibt", so Dörflinger. Auch wie die beiden Elektroden auf dem Brustkorb des Bewusstlosen anzubringen sind, erklärt das Gerät. Ein Stromstoß wird je nach Ausführung automatisch von dem Gerät ausgelöst oder muss durch einen Knopfdruck herbeigeführt werden. Das Gerät gibt auch entsprechende Warnhinweise für die Ersthelfer, damit diese nicht durch den Stromstoß beeinträchtigt werden.
Übrigens: Die Geräte messen zunächst den Herzschlag des Bewusstlosen. Ein Stromstoß wird nur dann ausgelöst, wenn das Gerät ein Kammerflimmern feststellt. Ein versehentlicher oder gar unnötiger Stromschlag, der den Patienten in Gefahr bringen könnte, kann somit ausgeschlossen werden.
Die Elektroden sollten auf jeden Fall am Körper des Bewusstlosen belassen werden, bis Rettungskräfte eintreffen. Auch sollten die Reanimationsversuche nach dem Schema "30 Mal Druckmassage, zweimal Beatmung" fortgesetzt werden. Zeigt die Wiederbelebung Erfolg, sollte der Patient bis zum Eintreffen von Sanitätern und Notarzt in die stabile Seitenlage gebracht werden.