Dachsberg/Ibach Wie bereits am Vorabend in der Gemeinderatssitzung in Ibach, betraf auch in Dachsberg einer der zentralen Tagesordnungspunkte die Neukonzeption der Abwasserbeseitigung beider Gemeinden. Aufgrund des Alters der Kläranlagen stehe eine grundlegende Sanierung an, sowohl was die Technik als auch was die verschärften Anforderungen betrifft. Außerdem ergebe sich durch die vermehrten Trockenperioden ein Verdünnungsproblem.
Das von beiden Gemeinden in Auftrag gegebene Strukturgutachten ergab eine zentrale Lösung mit der Ertüchtigung der Kläranlage Niedermühle sowie der Einleitung der Ortsteile Schmalenberg, Wittenschwand und Urberg für die Gemeinde Dachsberg sowie Ober- und Unteribach, einschließlich Mutterslehen, für Ibach als die günstigste. Das Gesamtpaket wurde von den Gemeinderäten in Form einer Antragsgemeinschaft beschlossen, wobei die Abwicklung bei Dachsberg liegt.
Die Maßnahme wurde für einen Projektzeitraum von zehn bis 15 Jahren veranschlagt und in fünf Bauabschnitte geteilt. Zunächst steht der Anschluss der Kläranlage Schmalenberg auf dem Plan, gefolgt vom Ausbau der Kläranlage Niedermühle. Im dritten Abschnitt soll der Anschluss von Wittenschwand erfolgen, danach parallel der von Urberg und Ibach, zuletzt der von Mutterslehen. Um die Vorgaben der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft 2015 nutzen zu können, wurde das Projekt mit Kosten von 4,3 Millionen Euro für beide Gemeinden zusammen beim Regierungspräsidium eingereicht. Die Bewilligungsstelle beurteilte diese Maßnahme als vorbildlich, ebenso die Wasserbehörden.
Im Sinne einer Übergangsregelung der neuen Förderrichtlinie Wasserwirtschaft 2024 wurde für die ersten beiden Bauabschnitte nach der alten Regelung ein 80-prozentiger Zuschuss gewährt, die neue sieht nur noch 40 Prozent vor. Ohne dies wäre die Maßnahme nicht umsetzbar, weil damit eine nicht tragbare Belastung für die Gebührenzahler entstehen würde.
Die Förderung für den ersten in Auftrag gegebenen Bauabschnitt belief sich auf 427.800 Euro, die für den jetzt verhandelten zweiten beträgt 883.700 Euro bei Kosten von 1,2 Millionen Euro. Die Gemeinden kamen überein, den Eigenanteil nach neu anzuschließenden Einwohnern aufzuteilen, was für Dachsberg einen Anteil von 69 Prozent ergibt. Das ergibt etwas mehr als 218.000 Euro, für Ibach rund 98.000 Euro. Die Verwaltung geht davon aus, dass nach der Umsetzung die Gebühren für Dachsberg etwa um 13 Cent pro Kubikmeter erhöht werden, für Ibach etwa um 19 Cent pro Kubikmeter. Nicht berücksichtigt sind dabei die weiteren Bauabschnitte und künftige Einsparungen.