Herrischried-Großherrischwand – Beim Freilichtmuseum Klausenhof in Großherrischwand können Besucher vom Ostermarkt bis zum Weihnachtsmarkt vor besonderer Kulisse viele Veranstaltungen erleben. Das Freilichtmuseum zeigt sich Besuchen in einer authentischen Umgebung, als hätten ihn die letzten Bewohner eben erst verlassen. Das Gebäude, das in einer einzigartigen Rettungsaktion für die Nachwelt erhalten wurde, stammt aus dem Jahr 1424. Der Klausenhof ist das letzte originale Haus des Hotzenwalds. Das 600-Jahre-Jubiläum, das an die ursprüngliche Erbauung des Hotzenhauses und damit an das Herzstück des Freilichtmuseums erinnert, wird am kommenden Wochenende gefeiert. „Für alle ist etwas dabei“, versprechen Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse und Klausenhofbetreuerin Britta Kaiser. Dem Festkomitee gehören zudem Dirk Bürklin, Helmut Eckert, Helga Sandmann und Barbara Matt an.

Am Samstag nach dem Fassanstich ist Tag des Brauchtums mit offenen Kurzführungen mit dem „Heidewiebli“ und dem „Salpeterer“. Altes Handwerk wird in der Schmiede, in der Glasbläserei von Dirk Bürklin und von einem Korbflechter gezeigt. Die Ausstellung „Grafschaft Hauenstein“ kann besichtigt werden. Für Kinder wird der Naturpark Südschwarzwald seine Kochschule aufbauen. Marktstände laden zum Stöbern ein. Die Freilichtbühne Klausenhof wird Appetithappen aus ihrem Theaterprogramm zum Besten geben. Zudem stehen an beiden Tagen Verpflegungsstände bereit.

Der Sonntag ist der Museumstag. Ein ökumenischer Gottesdienst und Festansprachen eröffnen das Programm. Kapellen bieten Unterhaltung, die Trachtenvereinigung Alt-Hotzenwald zeigt Tänze und es wird ein Kinderprogramm geboten. Mit von der Partie ist der Automobilclub Hotzenwald. Am Sonntag wird das älteste Gefährt, das zum Klausenhof anrollt, prämiert. Was das für ein Gefährt sein könnte, umschreibt Bürgermeister Dröse so: „Hauptsache, es hat Räder und es gibt einen Nachweis über das Alter.“

Jahrzehntelang stand das alte Hotzenhaus unbewohnt in Großherrischwand. In den 1970er-Jahren wurde man auf das strohgedeckte und dem Untergang geweihte Hotzenhaus aufmerksam. In einer großen Aktion wurde das einmalige Baudenkmal am ursprünglichen Standort abgetragen und 300 Meter weiter wieder originalgetreu aufgebaut und somit für die Nachwelt erhalten. Nach und nach kamen zum historischen Hof die Lindauer Säge (1984), die Dorfschmiede (2001), der Wagenschopf (2003), das Brotback-, das Bienenhaus, der Eingangskiosk und der Bauerngarten hinzu. 1981 wurde der Klausenhof als Hotzenwälder Freilichtmuseum eröffnet. Das Museum ist auch Kulisse für Themenführungen und Freilichtspiele.

Auch für etliche weitere kulturelle Ereignisse steht das Freilichtmuseum Klausenhof zur Verfügung. Diesen Bereich möchte die Gemeinde noch weiter ausbauen, wie Bürgermeister Christian Dröse berichtet, da der Klausenhof immer mehr Zuspruch erfährt. Die Gemeinde beabsichtigt daher, in den Wagenschopf eine Küche für Veranstaltungen einzubauen. Lediglich im Eingangskiosk gibt es eine viel zu kleine Küchenzeile, wie Britta Kaiser berichtet. Realisiert werden kann das Vorhaben, wenn das in Wehrhalben geplante neue Feuerwehrhaus gebaut ist. Dann soll das bis dato in einer Garage im Wagenschopf untergebrachte Loipenfahrzeug nach Wehrhalden umziehen. Anschließend kann dort dann die neue Küche für den Klausenhof entstehen.

Das ist am Jubiläumswochenende geboten

  • Samstag, 29. Juni, ab 14 Uhr: Fassanstich, Tag des Brauchtums und offene Führungen mit „Heidewiebli“ und „Salpeterer Tour“, Halbstündliche Vorführungen, Theatervorstellungen der Freilichtbühne Klausenhof, Handwerksvorführungen, Wanderausstellung „Grafschaft Hauenstein“, Naturpark-Kochschule für Kinder, Marktstände.
  • Sonntag, 30. Juni, ab 10 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst, anschließend Festansprachen. Ab 11.30 Uhr Frühschoppenkonzert mit der Trachtenkapelle Hogschür. Ab 14 Uhr Konzert mit der Trachtenkapelle Herrischried, ab 15.30 Uhr Donautaler Alphornbläser. Vorführungen von altem Handwerk: Schmiede, Glasbläser, Korbflechter. Oldtimertreffen, Kinderprogramm, Vorführungen von Tänzen der Trachtenvereinigung Alt Hotzenwald. Die Veranstaltungen enden an beiden Tagen um 18 Uhr.
  • 600 Jahre Klausenhof: In einer kleinen Serie stellen wir den Weg von der Entdeckung und dem Wiederaufbau des Gebäudes bis zum Freilichtmuseum Klausenhof vor. Heute Teil 3: Jubiläum – 600 Jahre Klausenhof, Feier am 29. und 30. Juni. Der Ursprung des Klausenhofs kann bis ins Jahr 1424 zurückverfolgt werden. Es gehört vermutlich zu den ersten Häusern, die nach der Rodungszeit im oberen Murgtal erbaut wurden. Freilichtmuseum Klausenhof, Lindenweg 1, 79737 Herrischried. Infos im Internet unter www.freilichtmuseum-klausenhof.de.