„Die Hundesteuer zu erhöhen ist vielleicht ein Thema, das wir mit dem neuen Gemeinderat angehen werden.“ Mit diesem Satz reagierte Bürgermeister Dietmar Zäpernick auf die Beschwerde eines Landwirtes aus Hottingen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag.

Der Landwirt berichtete, dass er „eimerweise“ für Hundekot vorgesehene Beutel auf seinen Wiesen im Gewann Hasenbrunnen zusammen lesen muss – Beutel, die zwar voll, aber von den Hundehaltern achtlos fort geworfen werden anstatt sie in den dafür vorgesehenen Mülleimern zu entsorgen.

Hundesteueranpassung wie in Görwihl?

„Die Hundehalter nehmen den Kot auf, werfen die Beutel aber einfach in die Wiesen“, ärgerte sich der Landwirt, „das ist schädlich für das Vieh“. Außerdem sollten die Halter ihre Hunde an die Leine nehmen, forderte er. Als Zumutung empfand er, wenn Leute mit vier Hunden Gassi gehen.

„Wenn jemand vier Hunde hat, kann er auch 500 Euro Hundesteuer bezahlen“, sagte der Landwirt mit Blick auf die Nachbargemeinde Görwihl, wo der Gemeinderat die Hundesteuer vor einem halben Jahr von 100 auf 200 Euro pro Ersthund verdoppelt hat.

„Dem Nächsten, den ich erwische, streiche ich den Beutel auf den Kopf.“

„Man sollte die Hundesteuer wie in Görwihl „e klei weng“ anheben, regte der Mann an – was der Gemeinderat mit einem süffisanten Lächeln quittierte. In Görwihl habe er auch eine Weide, erklärte der Landwirt, und seit dort die Hundesteuer erhöht worden ist, „ist es mit dem Kot besser geworden“.

Wie er mit einem Hundehalter, den er quasi in Flagranti erwischen würde, umgehen würde, machte er auch gleich klar: „Dem Nächsten, den ich erwische, streiche ich den Beutel auf den Kopf.“

Beschwerden an Gemeindeverwaltung melden

Bürgermeister Zäpernick bemühte sich um Sachlichkeit und sagte: „Ich kann den Unmut gut verstehen.“ Er wies darauf hin, dass es Vorschriften gibt, wann und wo Hunde an der Leine zu führen sind. Die sind in der Polizeiverordnung der Gemeinde Rickenbach festgeschrieben.

Für den Fall, dass jemand bekannt sei, der oder die den Hundekot wegwirft, riet Zäpernick zu einem Anruf in der Gemeindeverwaltung. Dann könnte dem Hundehalter ein Bußgeld drohen.

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Die Polizeiverordnung der Gemeinde Rickenbach hält fest, dass Hunde im Innenbereich auf öffentlichen Straßen und Gehwegen an der Leine zu führen sind. Ansonsten dürfen Hunde ohne Begleitung einer Person, die durch Zuruf auf das Tier einwirken kann, nicht frei umherlaufen.

Die Leinenpflicht gilt insbesondere in Grün- und Erholungsanlagen, bei öffentlichen Versammlungen, Volksfesten oder sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen. Die Notdurft von Hunden (und Pferden) darf nicht auf landwirtschaftlichen Flächen verrichtet werden. Dennoch dort abgelegter Hunde- oder Pferdekot ist unverzüglich zu beseitigen.