Vor der offiziellen Eröffnung der Waldshuter Stadthalle am Sonntag hatte die Stadt am Samstagabend zu einem Festempfang mit dem Sänger Max Mutzke aus Krenkingen und den Architekten in die neuen Räumlichkeiten eingeladen. Der musikalisch-informative Abend endete mit einer stimmgewaltigen Überraschung.

600 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen als erste in den Genuss einer Festveranstaltung in der Stadthalle. In seiner Begrüßung sagte OB Philipp Frank, dass Architektur auch Ausdruck von Selbstverständnis sei. „Und ich habe das Selbstverständnis Waldshut-Tiengens immer so erlebt, dass man Wert darauf legt, Tradition und Moderne zu verbinden.“ Er sei froh, dass die Sanierung abgeschlossen ist, sagte Frank über das politische Erbstück, dass zu Zeiten seines – ebenfalls anwesenden – Vorgängers Martin Albers auf den Weg gebracht worden und vom ehemaligen Bürgermeister Martin Gruner begonnen worden war.

Die vier Architekten Michael Duffner, Henning Musahl, Gerold Müller und Ernesto Preiser (S4 Architekten) präsentierten anschließend das gesamte Projekt von seiner Entstehung bis zum Ergebnis. „Es war ein Kraftakt“, beschrieb Gerold Müller die 31 Monate Bauzeit und die vorangegangene Planungsperiode. Am Ende sei das Konzept um Licht und Transparenz aber aufgegangen. Jetzt müsse das Gebäude mit Leben erfüllt werden, so Müller.

Kurz darauf kam mit einem exklusiven Max Mutzke-Konzert zum ersten Mal Leben in die neue Stadthalle und die neue Soundanlage wurde zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Begleitet von Maik Schott am Klavier sang der Künstler aus Krenkingen sechs Lieder, neben „Imagine“ von John Lennon auch das eigene „Welt hinter Glas“. Was dabei normalerweise die letzten Zeilen bildet, entwickelte sich zu einer stimmgewaltigen Überraschung.

Der Vorhang vor der zweiten Bühnenhälfte wurde gelüftet und der Kinderchor der Waldshuter Singschule Doremi sowie der Männerchor Krenkingen stimmten mit ein. Zusätzlich kamen von beiden Seiten Bläser und Schlagzeuger der Stadtmusik Waldshut, der Stadtmusik Tiengen und der Musikvereine Gurtweil und Gaiß-Waldkirch auf die Bühne. Das rund 140-köpfige, vom Ühlinger Musikwissenschaftler Jörg Murschinski arrangierte und von Marina Reichmann koordinierte Ensemble, erntete zum Schluss stehende Ovationen. „Die Halle klingt sehr gut“, sagte Max Mutzke nach dem Konzert. Mit weiteren Einstellungen könne aus ihr ein wahrer Konzertraum werden.

Sie habe sich die Sanierung redlich verdient, meinte Martina Schneider, Vertreterin der 64 Unternehmen, die an ihrer Entstehung teilhatten. „Wir sind stolz darauf, an einem so großen und wichtigen Projekt mitgewirkt zu haben, so Schneider. Seitens des Handwerks übergab sie als Eröffnungsgeschenk jeweils einen Spende in Höhe von 1100 Euro an Roland Zettel-Kreide von der Carl-Heinrich-Rösch-Schule in Tiengen sowie an Eva-Maria Zuber, Vorsitzende des Frauenhauses Waldshut.
Den Schluss bildete ein Büffet seitens der Hallenwirtin Marianne Dürr. Aber auch danach wurde noch bis in die Nacht gefeiert. Das Gerücht, dass der eine oder andere zu später Stunde noch baden gegangen ist, konnte indes nicht sicher bestätigt werden.