Die Region schwitzt und Abkühlung ist nicht in Sicht. Nachdem die Temperatur zum Ende der vergangenen Woche knapp unter 30 Grad gefallen ist, überschlägt sich der Deutsche Wetterdienst (DWD) inzwischen wieder mit Hitzewarnungen. Baden-Württemberg steuert auf 39 Grad Celsius zu.

Der kommende Mittwoch dürfte der bisher heißeste Tag des Jahres werden — voraussichtlich mit seinem Höhepunkt am späten Nachmittag. Denn entgegen der landläufigen Meinung ist es hierzulande selten um 12 Uhr mittags am wärmsten.

Eher Nachmittagshitze als Mittagshitze

Die Warnungen vor der Mittagshitze sind zwar nicht unbegründet, richtig heiß wird es zwischen Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald aber meistens erst gegen Abend. Am Sonntag, den 29. Juni 2025, war es an allen Wetterstationen in der Region um 16 Uhr noch wärmer als um 12 Uhr.

Am heißesten war es in Konstanz, Friedrichshafen und Villingen-Schwenningen gegen 14 Uhr, in Wutöschingen am Hochrhein gegen 15 Uhr.

Keine ungewöhnliche Entwicklung

Ungewöhnlich ist das nicht, manchmal ist die Temperaturspitze sogar noch deutlich später erreicht. Im Sommer ist es laut DWD nicht ungewöhnlich, dass es erst um 18 Uhr am heißesten ist. Am Wochenende war das zum Beispiel in Mannheim der Fall, in Waghäusel bei Karlsruhe sogar erst um 18:40 Uhr.

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Grund dafür ist der Stand der Sonne. Solange sie so sehr strahlt, dass die Luft sich nicht abkühlen kann, steigen die Temperaturen. Erst am Abend, wenn die Sonne flach am Horizont steht, reichen die Einstrahlungen nicht mehr aus, um die Abkühlung der Luft zu verhindern, erklärt DWD-Meteorologe Tobias Reinartz.

Mittagshitze kann dennoch gefährlich sein

Obsolet ist die Warnung vor der Mittagshitze aber nicht. Die Lufttemperatur wird im Schatten gemessen, am steilsten steht die Sonne aber zur Mittagszeit. Um 12 Uhr ist ihre Strahlung stärker als am Abend, wo sie spürbar schwächer scheint. „Die Mittagshitze bezieht sich also auf den Aufenthalt in der prallen Sonne, die abendliche Höchsttemperatur auf die gemessenen Werte im Schatten“, so Reinartz.