„Des hätt grad no g‘fehlt“, hieß das Allensbacher Motto am Fasnetmäntig. Was die Narren damit meinen: Allensbach ohne Fasnet hätt grad no g‘fehlt. Und so gab es zwar nicht den traditionellen Umzug, dafür aber eine Oldtimer-Traktoren-Parade.
Immerhin 16 schmucke Trekker tuckerten durchs Dorf, angeführt von Alet-Präsident Ludwig Egenhofer, der meinte: The Länd hätt grad no g‘fehlt. Schon an den Straßenrändern erfreuten sich etliche Narren der Parade. Und am Schluss entwickelte sich spontan ein närrisches Treiben auf dem Rathausplatz.

Natürlich war nicht so viel närrisches Volk dabei wie in normalen Zeiten. Aber angesichts der Umstände meinte der Präsident: „Ich bin zufrieden.“ Denn das fröhliche Beisammensein kam ohne große Werbung zustande.
Die größte Gruppe auf dem Rathausplatz waren die Kappel-Hexen, die dort ihr 30-jähriges Bestehen feierten. Das Beisammensein hatte aber am Rande auch eine politische Dimension. Die Hexen bekundeten auf einem Schild Solidarität mit der Ukraine und hatten eine Spendenkasse aufgestellt.

Die meisten der alten Traktoren waren närrisch geschmückt. Bernhard Egenhofer etwa hatte zwei fette Karpfen aufgehängt, die behaupteten: Mir sind au Alet.

Edwin Braun hatte seinen Unikat-Traktor, Baujahr 1939, mit aufgeblasenen Tierpuppen als Ampel-Zoo dekoriert – eine Anspielung natürlich auf die Ampel in Berlin – mit einer Heidi als Annalena.

Die Galgenvögel hatten nicht nur einen Mini-Narrenbaum auf dem Traktor montiert, sondern auch noch einen Galgen im Schlepptau.

Und Mitglieder des Fanfarenzugs meinten: Fasnet de homm hätt grad no g‘fehlt. Spontan angeschlossen hatte sich Alt-Landrat Frank Hämmerle mit seinem roten Porsche-Traktor.

Er habe erst am Morgen von der Parade erfahren. Und zum ersten Mal am Fasnetmäntig in Allensbach dabei war eine Abordnung des Narrenrats der Radolfzeller Narrizella Ratoldi. Sie trugen vorneweg ein Schild: In Allensbach isch alles erlaubt.