Die Temperaturen steigen und das Eintauchen in den Bodensee wäre eine willkommene Abkühlung. Aber kann man trotz der Hochwasserlage am See-Ende bedenkenlos ins Wasser? Wie sieht es in den Strandbädern Bodman und Ludwigshafen sowie am Waschplatz in Ludwigshafen aus? Nachfragen sind häufig, doch die Badbetreiber und das Landratsamt geben Entwarnung: Die Wasserqualität ist wunderbar, man kann und darf ins Wasser.
Magnus Mosler, Pächter des Strandbads in Bodman, berichtet von bis zu zehn Anrufen am Tag. „Die Leute fragen, ob das Badeverbot noch gilt.“ Er ärgert sich, denn allen Negativ-Berichterstattungen in verschiedenen Medien zum Trotz habe es in unserer Region am Überlinger See niemals ein Badeverbot gegeben. „Wir haben eine ganz andere Situation als beispielsweise am Obersee bei Lindau, wo Baumstämme im Wasser treiben. Dem Badebetrieb hier steht nichts im Weg.“
Wasserproben sind in Ordnung
Jens Bittermann, Leitung Büro des Landrats, erläutert auf SÜDKURIER-Nachfrage, das Gesundheitsamt habe in der Zeit vom 5. bis 7. Juni aufgrund des Starkregens und des Hochwassers und der daraus resultierenden unbekannten Wasserqualität, Strömung und möglichem Treibgut vorsorglich vom Baden abgeraten. „Die Entscheidung für ein zeitweiliges Badeverbot obliegt der Ortspolizeibehörde/den Badestellenbetreibern.“ Aktuell, so Bittermann, gebe es beim Gesundheitsamt keine Hinweise, vom Baden abzuraten.

Zur Wasserqualität teilt Jens Bittermann mit: „Die aktuellen Beprobungen vom 17. bis 19. Juni zeigen für die Badestellen am Bodensee gemäß der Einstufung nach Badegewässerverordnung eine ausgezeichnete Wasserqualität.“ Magnus Mosler erklärt, zweimal pro Woche würden vom Landratsamt Konstanz Proben genommen. Ihm sei keine einzige mikrobiologische Beprobung bekannt, die schlecht ausgefallen sei.
Dementsprechend betont auch Davide Ribaudo, Pächter des Strandbads Ludwigshafen: „Die Badestelle Strandbad Ludwigshafen wird wöchentlich beprobt und die Resultate sind durchweg hervorragend.“ In seinem Strandbad gebe es keinerlei Einschränkungen durch das Hochwasser.
Keine Einschränkungen
Christoph Stolz, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen bestätigt ebenfalls: „Badestellen werden bei uns vom Amt für Gesundheit und Versorgung des Landratsamtes Konstanz beprobt. Da wir von dort keine Information erhalten haben, dass die Proben auf eine Gesundheitsgefahr schließen lassen, besteht keine besondere Einschränkung auf unserer Gemarkung.“
Die Gemeinde weise vorsorglich auf die Risiken hin, die infolge der Hochwassersituation entstehen können. „Aber für ein Verbot besteht mangels entsprechender Untersuchungsergebnisse aus unserer Sicht kein Grund. Sollte sich das ändern, würden wir selbstverständlich entsprechend informieren.“
Wie sich das Hochwasser auswirkt
In Bodman ist der dichte Rasen teilweise durch das Hochwasser überflutet und zur Sicherheit der Badegäste abgesperrt. Auch die übrige Wiese ist an manchen Stellen etwas schwammig, weil überall das Grundwasser hochdrückt. Dass die vorderen Bereiche der Liegefläche unter Wasser stehen, ist laut Magnus Mosler nicht das erste Mal und kommt alle fünf bis sieben Jahre vor.
Die Schwimmer gelangen am besten über den Steg in den See. Die Bootsvermietung läuft, sie ist lediglich für das Personal etwas umständlicher als üblich. Auch wer sein SUP-Board im Strandbad liegen hat, kann es nutzen – er muss nur ein kleines Stück durchs Wasser waten. Den Kindern stehen der überdachte Sandkasten und zwei Schaukeln zur Verfügung. Der Wasserspielplatz kann gerade allerdings nicht genutzt werden – er steht komplett unter Wasser.
Wer Lust bekommen hat, im See zu schwimmen, kann sich auf eine angenehme Wassertemperatur freuen: Laut Davide Ribaudo wurden zum Beispiel am 27. Juni am Badesteg in Ludwigshafen in einem Meter Tiefe 21,4 Grad Celsius gemessen.