Mit dem neuen Bestellsystem, das die Stadt für Kita- und Schulessen eingeführt hat, gibt es Probleme. Seit März übernimmt der Dienstleister Mensamax die Verwaltung der Essensbestellung für alle Kindertagesstätten und Schulen (mit Ausnahme der Realschule und des Gymnasiums.) Im Gesamtelternbeirat der Schulen wurde beanstandet, das digitale System sei unübersichtlich und schwierig zu bedienen. Es sei bereits des Öfteren dazu gekommen, dass Kinder bei der Essensausgabe leer ausgingen, obwohl ihre Eltern Essen für sie bestellt hatten.
In der Online-Sitzung des Gesamtelternbeirats berichteten mehrere Eltern von den Tücken des Programms. Verwirrend sei, dass die Bestellung eines Essens für eine Kindertagesstätte anders ablaufe als eine Bestellung für eine Mahlzeit in der Schule, erklärte Carina Seitz. In Markelfingen hilft die Mutter bei der Austeilung von Essen mit. Auch der Bestelleingang sei nicht einfach dargestellt, kritisiert sie: „Man muss jeden Tag auf einer Liste abzählen, wie viele Kinder für das Mittagessen angemeldet sind und für jedes Kind einzeln nachsehen, welches Essen für das Kind bestellt wurde.“
Bestellung kommt nicht an oder wird nicht richtig gelesen
Zudem sei der Datenschutz nicht gewahrt. Die Liste mit allen persönlichen Angaben sei offen einzusehen. Mehrere Eltern berichteten von Kindern, die in verschiedenen Einrichtungen um ihr Mittagessen anstanden und nichts erhielten, da die Bestellung entweder nicht angekommen war oder richtig gelesen wurde. Für solche Notfälle gebe es kein Konzept, um die Kinder zumindest mit einer Kleinigkeit zu versorgen, wie zum Beispiel mit Reiswaffeln, Haferflocken oder einem Brot. Stadträtin Susann Göhler-Krekosch nannte diese Vorfälle „unmenschlich“. Der Gemeinderat habe vor der Abstimmung über die Verträge mit dem Dienstleister trotz mehrmaliger Bitten keine Einsicht in die Unterlagen bekommen.
Der Gesamtelternbeirat der Kindertagesstätten sei dabei, eine Umfrage unter Eltern über das Bestellsystem durchzuführen, so Antje Groll, die Vorsitzende.