Die Corona-Krise hinterlässt bei den medizinischen Rehabilitationseinrichtungen der Stadt Radolfzell auf der Mettnau deutliche Spuren. Geschäftsführer und Kurdirektor Eckhard Scholz hat im Gemeinderat eine Zwischenbilanz gezogen: „Im April hatten wir eine Auslastung von 52 Prozent.“ Schon jetzt seien für den Kurbetrieb 19 Prozent der Fallzahlen für das Geschäftsjahr 2020 verloren gegangen. Das bedeute, dass der Eigenbetrieb 19 Prozent aller geplanten Gesamteinnahmen nicht erzielen kann.

Kurzarbeit für neun Prozent der Mitarbeiter

In den Einrichtungen auf der Halbinsel Mettnau sind derzeit 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die Kur verfügt über 502 Betten. Aber nicht jedes Haus ist auf: „Wir haben wir die Kurparklinik geschlossen“, sagte Scholz. Das heißt, Kurgäste und Patienten sind aktuell in der Werner-Messmer-Klinik, der Hermann-Albrecht-Klinik und dem Haus Seehalde untergebracht. Die Mettnaukur habe zum 6. April Kurzarbeit angemeldet: „Davon sind im Augenblick neun Prozent aller Mitarbeiter betroffen“, erläuterte Scholz. Die Auflagen und das Gebot des Abstandhaltens habe direkte Auswirkungen auf die Abläufe. „Wir können die Einrichtungen nicht verdoppeln, deshalb müssen wir die Therapiegruppen verkleinern.“ Durch eine sehr engmaschige Untersuchung können man Verdachtsfälle bei Gästen schnell isolieren: „Die müssen wir testen.“ Doch einen bestätigten Fall habe es nur bei einem Mitarbeiter gegeben, der aber häuslich behandelt worden sei.

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Für die Rehabilitation rechnet Kurdirektor Scholz mit einer Ausgleichszahlung durch die Kostenträger von 30 bis 35 Prozent der entgangenen Einnahmen. Die würden sich aus der Differenz der belegten Betten im Jahr 2019 und den belegten Betten im Jahr 2020 errechnen. Allerdings macht Scholz eine Einschränkung: „Für den Bereich Prävention bekommen wir keine Ausgleichszahlung.“ Eckhard Scholz hofft, „dass wir im Herbst deutlich besser dastehen“.