Steißlingen – Die Kindergartenbeiträge sind auch für die familienbewusste Kommune plus ein heikles Thema. Eigentlich ist eine 20-prozentige Deckung der Kosten durch die Elternbeiträge von Kirchen und Gemeindetag angedacht. Das Familienzentrum erreichte 2023 gerade 11,86 Prozent. Den moderaten Erhöhungen während Corona folgte im Kindergartenjahr 2023/24 die Empfehlung, 8,5 Prozent zu erhöhen. Dem schloss sich Steißlingen an. Man sah den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung an, wie sie damit rangen, für 2024/25 um 7,5 Prozent und für 2025/26 um 7,3 Prozent zu erhöhen.
In einer Zeit, in der alles für die Familien teurer werde und die Lohnerhöhungen mit der Inflation nicht mithalten, wollten einige Räte die Familien lieber entlasten als belasten. Doch die Verwaltung drängte, sich der Empfehlung von Kirchen und Gemeindetag für die Kinderhäuser Storchennest und St. Elisabeth anzuschließen. Was der Gemeinderat dann auch tat.
Gemeinderat Florian Maier resümierte: „Das ist viel Geld für die Familien.“ Und auch Alexander Fuchs schwankte: „Ich habe lange überlegt, wie ich dazu stehen soll. Manche haben weniger Gehalt und überall gestiegene Kosten. Doch auch für die Träger sind die Kosten deutlich gestiegen.“ Bürgermeister Benjamin Mors erklärte, es gebe vieles, über das die Kommune nicht selbst entschließen könne und zählte Personalkosten und -schlüssel sowie Sachkosten auf. Roland Schmeh fügte an, dass die Personalkosten teilweise stärker gestiegen seien als die Erhöhung der Elternbeiträge. Dazu komme noch die Einstellung von Spracherzieherinnen ab dem 1. Januar 2026. Gemeinderat Hubert Wehinger entgegnete: „Der Kindergarten ist das Brennglas der Gesellschaft. Für die Gemeinde macht es den Kohl nicht fett, aber für die Familien ist es viel Geld.“ Daraufhin rechnete Mors vor: „In der Regelgruppe kostet die Stunde 94 Cent. Jedem Babysitter zahlt man deutlich mehr.“ Zudem brauche man ein attraktives Umfeld, damit man Personal finden könne und so der Betrieb gewährleistet bleibe.