Wieder einmal füllt sich der Schlosshof. „Jah Robby & The Treeshakers“ sorgen für Stimmung. Lokaler konnte der Mix aus Reggae, Dancehall und Rock nicht sein: Jah Robby, mit bürgerlichem Namen eigentlich Robert Maier, kommt aus Talheim – und seine Mitstreiter stammen allesamt aus dem Hegau.
Überhaupt herrscht im beschaulichen Tengener Teilort Blumenfeld Aufbruchstimmung. Ortsvorsteher Thomas Wezstein fand auch gleich eine neue Bezeichnung für das als Abschluss-Hofkonzert deklarierte Ereignis. Er begrüßte die Gäste nicht zur Abschlussparty, sondern zur Anschlussparty – denn es soll weitergehen im Schloss.

In den vergangenen zwei Jahren ging alles Schlag auf Schlag: Pioniere kamen und belebten das leer stehende Schloss. Der Funke sprang über auf die Bevölkerung. Ein Bürgerverein gründete sich, der die Belebung fortsetzen will. Und nun steht eine langfristige Verpachtung des Schlosses an die Pioniersommer-Initiatoren Neulandia im Raum.

Schloss mausert sich zum neuen Treffpunkt
„Durch den ‚Summer of pioneers‘ hat sich eine neue Dorfmitte entwickelt“, so Blumenfelds Ortsvorsteher Thomas Wezstein. Veranstaltungen wie Fasnacht oder Neujahrsempfänge hätten sich nun vom ehemaligen Rathaus ins Schloss verlagert. „Hier ist etwas ganz Neues entstanden, das die Bürger aus den Häusern ins Schloss gezogen hat“, fasst Wezstein zusammen. Es sei ein tolles Miteinander zwischen Pionieren und Blumenfeldern. Besonders die Langzeitpioniere hätten sich stark für das Schloss und die Bevölkerung eingebracht.
Neulandia-Initiator Frederik Fischer kam eigens vorbei und sprach beim Abschlusskonzert vom „Wunder von Blumenfeld“. Gemeinsam hätten sie es geschafft: Pioniere, Bürgerverein und Stadtverwaltung. Der nächste Schritt sei nun die Verstetigung als Zukunftsherberge. „Schloss Blumenfeld soll ein offener, sozialer Ort bleiben“, so Fischer. Jetzt gelte es, letzte offene Fragen zu klären. Was in Blumenfeld entstanden sei, ist für ihn Beweis, wie man trotz schwerer Zeiten reicher in die Zukunft gehen könne.
