Tengen – Einmarsch! Alljährlich und damit auch am vergangenen Fastnachtssamstag werden die Narren mit lautem Ruf „Narri-Narro“ in der Kameliahalle von dem lebendigen und traditionsreichen Narrenverein Kamelia Tengen 1893 eingelassen. Kamelia-Präsident Michael Grambau begrüßte geschätzte 350 gut gelaunte Gäste in einfallsreichen bunten Kostümen in der Randenhalle in Tengen, die über die schwäbisch-alemannische Fastnachtszeit in Kameliahalle umbenannt wird.
Die Veranstaltung „Bunte Palette“ steht für Vielfalt und Kreativität, was sich in den farbenfrohen Kostümen und den unterschiedlichen Programmpunkten widerspiegelt. Die Tradition wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die 2015 geborene Kinderburgnärrin Marina Reithinger hielt zum dritten Mal in Folge, umrahmt von der Burgnarrentanzgruppe, einen beachtlichen Prolog und erhielt dafür mit funkelnden Augen den Kinderorden, Kamel mit Clown. Gute Laune, Spaß und viel Witz führten dazu, dass die Lachmuskeln des Publikums ordentlich aktiviert wurden. Mit dem Titel „Hulapalu“ erschallte in Tengen geballte Stimmungsmusik. Die Vollblutmusiker Volle Patrone, die zum Mitsingen, Schunkeln, Tanzen und Klatschen bis tief in die Nacht animierten, gaben bis zum Schluss alles.
Schlag auf Schlag boten die Burgnarrentanzgruppe mit ihrem eindrucksvollen Eröffnungstanz, gefolgt von Witz und Sketch der Narrenmutter Fredl Hornung und des Narrenrats Jochen Reithinger mit „De Narreverein hätt ko“ unvergessliche Unterhaltung. Der Narrenrat mit „wer bisch du“ und die Damen in Schwarz/Rot mit „Was goht des uns a“ brachten das Publikum voll in Stimmung. Auch der Burgnarr Ewald Müller hatte viel Wahres zu früher und heute mitzuteilen, und die Talheimer Lehmbuddler rockten die Bühne. Die Blumenfelder Kistenfeger erhielten kräftigen Applaus für ihre Nummer „Ampel aus!“ Das Dorfgeschehen und das der Ortsteile wurde mit einem Fünkchen Wahrheit ordentlich durch den Kakao gezogen. Der nicht anwesende Bürgermeister Selcuk Gök mit seiner „Praline“ in der Hand war zwar süß anzusehen, bekam jedoch auch ordentlich sein Fett weg.
Wedelnde Röcke ließen im Anschluss daran die Herzhöschen zum Vorschein kommen. Ein Lied für Marie tanzte aufopferungsvoll der Altnarrenrat in Schwarzwaldmächenkostümen. Die Menge tobte und forderte lautstark eine Zugabe. Flotte Striche im Schwarzlicht, perfekt choreografisch getanzt von der Burgnarrentanzgruppe, wurden ebenfalls mit lauten Zugabe-Rufen quittiert. Die Halle tobte auch bei diesem Beitrag. Wieder einmal ist es Kamelia gelungen, die Fastnachtszeit zu zelebrieren und Menschen aus der ganzen Region zusammenzubringen, um die närrische Zeit zu feiern.