Tengen – Der Ortsvorsteher von Tengen Carsten Wieland, begrüßte die zahlreichen Gäste im Bürgersaal der Stadt Tengen zum ersten Neujahrsempfang seit 30 Jahren. Nachdem die unechte Teilortswahl abgeschafft worden war, lag es nahe, den Ortschaftsrat wiederzubeleben, um dem Kernort, wie den Teilorten auch, wieder eine eigene Stimme zu geben. Carsten Wieland bezeichnete Tengen, Talheim und Uttenhofen als „Urgesamtstädtler“, da sie sich schon zum 1. Januar 1971 zusammengeschlossen hatten.
Die anderen Teilorte kamen später dazu (Infokasten). Zudem hatten Talheim und Uttenhofen bis zum Jahr 2019 mit der Kernstadt den Stadtbezirk Tengen gebildet. Für Robert Mick, seit 2019 Ortsvorsteher in Talheim-Uttenhofen, und für Carsten Wieland lag es deshalb nahe, den Neujahrsempfang gemeinsam zu gestalten und zu moderieren. Nachdem beide Ortsvorsteher ihre Ortschaftsräte vorgestellt hatten, begrüßte die Stadtkapelle Tengen unter ihrem Dirigenten Jürgen Penl die Gäste auch musikalisch. Die Anwesenden lauschten den Ausführungen der beiden Lokalpolitiker, die sich geschickt die Bälle zuwarfen und den Eindruck hinterließen, dass sie gut miteinander können und sich schätzen. Beim ausführlichen Rückblick von Robert Mick aufs vergangene Jahr fiel auf, wie gut es in Talheim-Uttenhofen um den Zusammenhalt in den Teilorten bestellt ist und welche aktive Rolle fürs Gemeinwesen die ortsansässigen Vereine spielen. Mitglieder der Narrenzunft Rote Füchse setzten etwa in Uttenhofen das „Schlachthäusle“ wieder instand, und die Talheimer Zunft Lehmbuddler bildeten zum Beispiel das Gros der Helfer beim Talheimer Treffen Ende Juni.
In diesem Jahr werden wieder in Ärmel hochgekrempelt, wenn es ans Freischneiden von Gewässern und Wegen geht und bei der Uttenhofer Dorfputzete im März. Der Zusammenhalt stimmt auch in der Kernstadt, wie Carsten Wieland zu berichten wusste. Erst vor wenigen Tagen sei rund um den Turm der Hinterburg das Gestrüpp entfernt worden. Der neue Ortsvorsteher umriss dann die Aufgaben- und Verantwortungsbereiche des Ortschaftsrats, zu denen neben den öffentlichen Gebäuden auch der Friedhof zählt. Er kümmert sich auch um die Infrastruktur, wie etwa um den Brunnen am Tonweg, bei dem das Wasser nicht mehr abläuft. Entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet. Auch der Parkplatzsituation hat sich der Ortschaftsrat angenommen, um dem wilden Parken im Altstadtbereich entgegenzuwirken. Zum Schluss dankten beide Ortsvorsteher den Vereinen und den freiwilligen Helfern für deren Einsatz zum Wohle ihrer Orte.
Bürgermeister Selcuk Gök hob die „gute und enge Zusammenarbeit“ mit den Ortschaftsräten hervor, deren Aufgaben in einer Ortsvorsteherklausurtagung neu definiert und den Ortsvorstehern zum Ortsbudget weitere Verantwortlichkeiten übertragen worden seien. Auch lobte er die Vereine, die den Zusammenhalt förderten und so Vieles im Ehrenamt zum Wohle der Stadt beitrügen. Er dankte auch dem ehrenamtlichen Helferkreis, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit und ohne Flüchtlingshintergrund zusammenzubringen und aus diesem Grund das „Café Miteinand“ vor wenigen Monaten gründeten. Er kam dann auf die wichtigsten erledigten Projekte des vergangenen Jahres zu sprechen, wie etwa die Sanierung der Markstraße in der Kernstadt und der Umbau der Bushaltestellen, die nun barrierefrei seien. Beim Haushalt für 2025 habe man sich auf die essentiellen Investitionen konzentriert, die unter anderem umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen, die energetische Sanierung der alten Schule in Watterdingen und Kanalsanierungen in Wiechs beinhalteten. Gök richtete einen Appell an die Bürger, am Bundestag-Wahltag am 23. Februar ihre Stimme abzugeben und die Demokratie zu stärken. Dies sei auch von zentraler Bedeutung für die Kommunalpolitik. Denn hier vor Ort – in den Gemeinden, Vereinen, Betrieben, Schulen und Nachbarschaften – würden die Dinge konkret angepackt.