Volkertshausen – Ein abwechslungsreiches Programm gab es zum Neujahrsempfang der Gemeinde Volkertshausen. Jubiläen, Ehrungen, ernste und heitere Worte, Blicke in die Zukunft. Viele Bürgerinnen und Bürger hatten sich in der Alten Kirche eingefunden. Im Namen der Gemeinde Volkertshausen begrüßte Bürgermeister Marcus Röwer die Gäste. Es sei ihm eine Ehre und große Freude, die Besucher am Neujahrsempfang willkommen zu heißen, so Röwer. Es sei schöne Gelegenheit, als Ortsgesellschaft zusammenzukommen und auf das neue Jahr anzustoßen. Heute seien es sogar vier Gründe.

Der Empfang wurde, wie an der Dekoration unschwer zu erkennen war, zusammen mit dem Tennisclub Volkertshausen ausgetragen, der dieses Jahr sein 50. Jubiläum feiert und gleichzeitig Gelegenheit hatte, sich vorzustellen. Der Tennisclub richtete auch den Stehempfang im Anschluss aus,

Als besondere Gäste kamen die Landtagsabgeordnete Saskia Frank (Bündnis 90/Die Grünen), Jürgen Hähnel, Bezirksvorstand vom Badischen Tennisverband, und Birgitta Rauscher, deren Ausstellung der Veranstaltung einen besonderen Ausdruck verlieh. Ebenfalls begrüßt wurden alle anwesenden Vorstandsmitglieder der Volkertshauser Vereine und aus gegebenem Anlass der Vorsitzende des Tennisclubs Volkertshausen, Jochen Klaus. Musikalisch begleitet wurde der Empfang die schönen Klänge des Frauenchors Impuls. Der Impulschor unter der Leitung von Hildegard Hoffmann feiert in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum. Vor 25 Jahren wurde der Chor gegründet.

In ihren Grußworten erwähnte Saskia Frank ihre Beziehungen zu Volkertshausen. In sehr jungen Jahren hatte sie unbeschwerte Stunden im Treff Bunker verbracht. Jetzt in der Zeit der globalen Krisen habe man es nicht einfach, „aber wir alle tragen Verantwortung, und jeder müsse zur Lösung mit anpacken“, so Saskia Frank. Mut geben, nicht Angst machen, appellierte sie, dann werde man gestärkt aus Krisen hervorgehen.

Nachwuchs bezwingt Gemeindechef

Jürgen Hähnel vom Badischen Tennisverband nutzte die Gelegenheit, dem Tennisclub zum Jubiläum zu gratulieren und eine Urkunde des Verbandes zu überreichen. Er bekundete, dass der Club die Gemeinschaft zusammengebracht habe und der Jugend Werte vermittle. Dem schloss sich erste Vorsitzende des Tennisclubs Volkertshausen, Jochen Klaus, an. Er brachte in Erinnerung, dass der Verein Plätze und Clubhaus überwiegend in den Jahren in Eigenleistung erstellt habe. Er bedankte sich bei der Gemeinde für die großzügige Unterstützung. Anschließend durfte Bürgermeister Marcus Röwer sein Geschick mit dem Tennisball dokumentieren. Ihm gegenüber stellten sich zwei Nachwuchsspielerinnen, um mit dem Tennisball Trainingsübungen zu zeigen. Der Bürgermeister verlor den kleinen Wettkampf.

Auch das Kultur- und Bürgerzentrum Alte Kirche feiert in seiner jetzigen Form seinen 25. Geburtstag. Der Bürgermeister ging kurz auf die Geschichte ein und bezeichnete die Einrichtung als ein Alleinstellungsmerkmal in der Raumschaft. Die Alte Kirche sei in diesen 25 Jahren zum Teil der Volkertshauser Identität geworden so Röwer. Als wichtige Ereignisse führte Röwer in seinen Worten den Beschluss über die neue Grundsteuer und die Einführung der der Gelben Tonne an. Da gebe es sicher noch Irritationen, aber der Bürgermeister bat, vor Beschwerden erst einmal abzuwarten, was die Änderungen bringen. Finanziell erwarte die Gemeinde ein Defizit von rund einer halben Million Euro.

„Den Städten und Gemeinden werden immer mehr Aufgaben übertragen“, so Röwer. Sehr gespannt sei er auf den Bescheid des Ministeriums hinsichtlich des Antrags zur Aufnahme in das Landessanierungsprogramm. „Die Städtebauförderung würde uns ausgesprochen helfen, Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen, die in den nächsten Jahren sowieso dringend notwendig sind, zu finanzieren.“

Auf Volkertshausen bezogen machte der Bürgermeister einen Schwenk auf ein anderes Thema. Volkertshausen sei ein genialer Ort. Punkt. Bürgermeister und Gemeinderat seien nur ganz kleine Rädchen und nicht ausschlaggebend. Es seien die vielen kleinen Rädchen, die alle ihr Bestes gäben, ineinanderzuwirken. Da sei der Jugendtreff, ein Trainer oder eine Gruppenleiterin in einem der sporttreibenden Vereine, die Freiwillige Feuerwehr, die sich in regelmäßigen Proben größte Mühe gebe, um im Ernstfall gerüstet zu sein. Da sei der Unternehmer, der in seinem Betrieb sein Bestes gebe und so für Arbeitsplätze, Gewerbesteuern oder vielleicht sogar ein Vereinssponsoring sorge. Es sei der Vater oder die Mutter, die sich in einem Elternbeirat engagiere.

„Es ist der Besitzer eines Ladengeschäfts, dem es durch seine Mühen gelungen ist, eine zusätzliche Bäckereifiliale, einen Imbiss oder neue Restaurantbetreiber nach Volkertshausen zu holen. Es ist der Mensch, der sein Bestes gibt, mit seiner Stimme, seiner Querflöte oder seinem Flügelhorn Veranstaltungen zu bereichern. Die Person, die den Gehweg für die Nachbarin mit fegt, weil diese schon alt ist und es ihr schwerfällt.“ Dies sei eine kleine Teilschau, so Röwer, von dem, was alles bewirkt werde. Volkertshausen sei deshalb so besonders und eindrucksvoll, eben genial: „Ganz viele Menschen geben dort, wo sie sind, ihr Bestes: im Verein, auf der Arbeit, im Umgang miteinander.“