Herbert Dreher

Die Gemeinde Neuhausen ob Eck investiert in den Eigentumsschutz ihrer Bürger und in die Schadensminimierung der gemeindeeigenen Kläranlage. In den kommenden zwei Jahren flißenen rund 3,2 Millionen Euro in ein Regenüberlauf- und ein Regenrückhaltebecken. 2009 und 2016 wurde der Ortsteil Neuhausen ob Eck zweimal von Starkregen heimgesucht. In der Kläranlage herrschte "Land unter" – die Kläranlage mit der technischen Ausrüstung wurde vollständig überflutet, das entstandene Schaden war beachtlich. Die Wassermassen stauten sich auch im Kanalnetz zurück, drückten im Wohngebiet in die Gebäude und verursachte auch hier Überschwemmungen, die hohe Sanierungskosten nach sich zogen.

Zwei neue Regenbecken

Welche Maßnahmen schaffen Abhilfe, dass sich solche Schadensereignisse nicht wiederholen? Mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens und eines nachgeordneten Regenrückhaltebeckens wird künftig den Extremniederschlägen entgegengewirkt. Für diese Bauvorhaben sind Kosten von 3,2 Millionen Euro vorgesehen. In diesen Tagen erfolgte der Spatenstich für das Bauvorhaben im Beisein von Michael Fackler vom Regierungspräsidium Freiburg (Referat kommunale Abwasserbeseitigung), Jürgen Hilscher (Amtsleiter Wasserwirtschaftsamt beim Landratsamt Tuttlingen) sowie von Immo Gerber und Florian Beck vom Planungsbüro itr GmbH, Neuhausen ob Eck, und Gemeinderäten.

Bauleiter Markus Lohr der bauausführenden Firma Stotz aus Balingen-Frommern hatte den Bagger schon bereitgestellt und mit den Erdarbeiten sodann zügig begonnen. Bürgermeister Hans-Jürgen Osswald ging in seinem Grußwort beim Spatenstich auf die Notwendigkeit der Maßnahme ein und betonte, dass Investitionen für die Abwasserbeseitigung den größten Anteil im Gemeindehaushalt einnehmen.

In Neuhausen ob Eck gibt es keinen Vorfluter für gereinigtes Abwasser. Dieses versickert im Karstgebiet durch eine Doline in den Untergrund und tritt nach bestätigten Versuchen in der Aachquelle wieder zu Tage. Verschiedene Aspekte werden in der Planung und Verwirklichung der Maßnahme berücksichtigt. Es entsteht ein Regenüberlaufbecken für die Mischwasserbehandlung zum Schutz der Doline und des Grundwassers, der Stauwasserspiegel wird abgesenkt. Eine Prävention gegen Überflutungen der Kläranlage wird erreicht.

Land beteiligt sich an Kosten

Die Bauzeit für das Regenüberlaufbecken (RÜB) mit technischer Ausstattung durch zwei trocken aufgestellte Pumpen wird im Zeitplan April bis Ende 2019 fertiggestellt und danach wird das Regenrückhaltebecken (RRB) ab April 2020 ausgehoben. Für die Baumaßnahme erhält die Gemeinde einen Landeszuschuss von 80 Prozent.