Neuhausen-Schwandorf – Der VdK-Ortsverband Schwandorf hat sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Zur Veranstaltung im Gasthaus Adler, die zugleich mit der Hauptversammlung verbunden wurde, waren neben den Mitgliedern auch die Vertreter der örtlichen Vereine gekommen. Vom Sozialverband Südbaden war Schriftführer Ernst-Günter Hahn aus Rielasingen nach Schwandorf entsandt worden. Der VdK-Kreisverband Stockach war durch dessen Vorsitzenden Karl-Heinz Mathiebe vertreten.
Karl-Emil Bruggner berichtet in seinen Grußworten aus der Statistik mit derzeit 58 Mitglieder, gegenüber 61 zum Beginn des Vorjahres. Das älteste VdK-Mitglied, Heinrich Binder, verstarb im Alter von 101 Jahren im vergangenen Oktober. Der Ortsverband hat sich durch Plakatwerbung und Verteilung von Flyern am bundesweiten Jahresprogramm "Weg mit den Barrieren" beteiligt. Bruggner bezeichnete den VdK als "einsamen Mahner und Rufer in der Wüste" – nur durch andauernde Erinnerungen finde man irgendwann auch einmal Gehör.
Kassierer Kurt Kempter legte den positiven Kassenbericht der Jahre 2015 und 2016 vor, Revisor Heinrich Bruch bestätigte die korrekte Kassenführung. Schriftführer Ernst Reutebuch erinnerte an die Veranstaltungen und den Jahresausflug zusammen mit den Schwandorfer Senioren. Ortsvorsteher Günter Binder überbrachte die Glückwünsche von Bürgermeister Hans-Jürgen Osswald. Er dankte dem Ortsverband für sein erfolgreiches Wirken für Menschen ohne Lobby und bezeichnete ihn als Bindeglied in der Gesellschaft, der in sozialen Fragen und sozialer Gerechtigkeit überzeugt. Für die Vereinsarbeit übergab er ein Säckchen mit 60 Euromünzen.
Ernst-Günter Hahn sagte in seinen Grußworten: "Es ist Aufgabe und Verpflichtung für die Menschen mit Behinderung eine barrierefreie Umwelt zu schaffen." Eine kompetente Beratung für soziale Belange erhält man über den Ortsverband beim Kreisverband. Er dankte den Verantwortlichen des Ortsverbands für die hochgeschätzte Arbeit. Glückwünsche zum Vereinsjubiläum sprachen der Kreisverbandsvorsitzende Karl-Heinz Mathiebe und Ehrenvorsitzender Emil Sprenger aus Boll. Zwischen beiden Ortsverbänden besteht eine enge Beziehung. Narrenpräsident Thomas Zenger gratulierte im Namen der Vereine.
Ehrungen
Ernst-Günter Hahn zeichnete Gisela und Peter Schulz, Richard Klotz und Lothar Hess mit dem Treueabzeichen in Silber für die zehnjährige Mitgliedschaft im Ortsverband aus. Karl-Emil Bruggner überreichte den Geehrten mit den besten Glückwünschen ein Weingeschenk. (hd)
Zur Geschichte des VdK-Ortsverbands
Am 2. Juni 1957 gründeten 48 Männer und Frauen im "Bräuhaus" in Schwandorf den Verband der Kriegshinterbliebenen (VdK). Zuvor waren sie bereits acht Jahre dem VdK-Ortsverband Boll angeschlossen. Zehn Jahre nach Kriegsende ging es wirtschaftlich wieder bergauf.
Das Gesellige im Ortsverband kam nicht zu kurz. Ausflüge in die benachbarten Länder Schweiz, Österreich und Liechtenstein sowie in Städte in Baden-Württemberg und Bayern wurden unternommen. Dies war damals die einzige Gelegenheit, um das Dorf einmal verlassen und Neues erleben zu können. In den Folgejahren sank die Zahl der Mitglieder von 48 auf 24 – allein in den Jahren 71/72 sind neun Mitglieder verstorben. Heute sind es wieder 58 Mitglieder. Die Jubiläen 25 und 50 Jahre wurden gebührend gefeiert.
Karl-Emil Bruggner ist in der 60-jährigen Vereinsgeschichte der vierte Vorsitzende und seit 2004 im Amt. Seine drei verstorbenen Vorgänger waren Roderich Steppacher (1957 bis 1973), Karl Kästle (1973 bis 1986) und Hermann Mader (1986 bis 2004).
Quelle: Beiträge zur Geschichte Schwandorf