Der Kreis Sigmaringen errichtet mit dem Zollernalbkreis ein stationäres Hospiz mit acht Plätzen. Einstimmig billigte das Gremium einen entsprechenden Beschluss, wobei das Gebäude in Sigmaringen gebaut werden soll. Derzeit werden mit der Kreisstadt schon Verhandlungen bezüglich eines geeigneten Grundstücks nach Aussage von Landrätin Stefanie Bürkle „mit Hochdruck geführt“, das in Krankenhausnähe liegen soll. Die Finanzierung des Bauprojektes wird aus dem Nachlass des verstorbenen CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Schwörer gesichert, wie dessen Witwe Sophie Schwörer vorab erklärt hatte. „Ein Glücksfall“, wie die Freie-Wähler-Fraktionschefin Doris Schröter im Sinne aller Kreistagsmitglieder erklärte.

Krankenkasse übernimmt 95 Prozent der Betriebskosten

Angesichts der demografischen Entwicklung und der teilweise prekären Pflegesituation werden die rund 300 000 Einwohner des Landkreises Sigmaringen und Zollernalbkreises für ein Hospiz mit acht Plätzen als ausreichend gewertet. Und die Krankenkassen übernehmen nun 95 Prozent der Betriebskosten. Nach Berechnungen der Kreisverwaltung verbleibt ein jährliches Defizit von 120 000 bis 180 000 Euro, das zum Großteil durch Spenden gedeckt werde. Das restliche Geld könnte unter anderem über einen noch zu gründenden Förderverein aufgebracht werden.

"Ehrenamtliche Helfer mitnehmen"

Das Hospiz wird in die bereits bestehenden Palliativ-Strukturen eingebunden und deshalb waren bei den Vorgesprächen neben Caritas, Dekanaten, Krankenkasse, Pflegestützpunkt und SRH-Kliniken auch die Hospizgruppen des Landkreises eingebunden. „Ich denke, ein würdevoller Umgang mit dem Thema würde absoluten Sinn machen“, begrüßte CDU-Fraktionssprecher Thomas Kugler diese Entwicklung in der Kreistagssitzung: „Wichtig ist eine flächendeckende Abdeckung. Und auch die Durchgängigkeit von Krankenhäusern und Hospiz sehe ich gewährleistet“. Sein Parteikollege und Landtagsabgeordnete Klaus Burger will die ehrenamtlichen Helfer mitnehmen: „Jetzt können wir dem Vorhaben einen besonderen Glanz geben.

Hospizgruppe Pfullendorf begrüßt Hospizbau

„Wir begrüßen das geplante Hospiz und sehen es als Zusatz für unsere Arbeit“, freut sich Gabriele Fischer, Vorsitzender der Hospizgruppe Pfullendorf, über den Kreistagsbeschluss. Für Betroffene und Angehörige bedeute der Standort in der Sigmaringen, dass man in der Region bleiben könne, was beispielsweise die Besuche vereinfache. Die seit vielen Jahren in Pfullendorf aktive Gruppe will stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und das Interesse an ihrer Arbeit wecken. So soll im nächsten Jahr ein Ausbildungskurs für neue Hospizhelfer in Pfullendorf stattfinden, kombiniert mit einer Vortragsreihe zum Thema.