Bad Dürrheim Nur knapp 50 Minuten dauerte die letzte Gemeinderatssitzung der Bäderstadt und hatte doch das eine oder andere Fragezeichen aufgeworfen.
Zur Debatte stand zu Beginn die Änderung des Bebauungsplanes des Gebietes Bildstöckle. Der Antragsteller möchte auf dieser Fläche ein Gebäude mit mehreren Wohneinheiten erstellen. Allein der Standort des Neubaus direkt neben der doch stark befahrenen Bundesstraße 27 sowie die umgebende Bebauung ließ die Räte die Stirn runzeln.
Zum einen wurde gelobt, dass ein Investor es wagt, an diesem Ort Wohnbebauung zu erstellen, zum anderen warf der gegenwärtige Zustand des Geländes mit den beiden mit einem Runddach überdeckten 40-Fuß-Containern kritische Fragen auf. Aus den Reihen der Räte wurde auf die Geschichte dieses Geländes hingewiesen, sollte dort doch eine gut 70 Meter lange Lagerhalle erstellt werden. Diesem Ansinnen wurde in der vergangenen Legislatur nicht stattgegeben. Der Nutzer stellte dann zwei Überseecontainer auf und überdachte diese mit einem Foliendach. Nicht alle Räte konnten sich für diese temporäre Baulichkeit begeistern. Gerne hätten alle eine konkrete künftige Bauansicht vorgestellt bekommen, um der Änderung des Flächennutzungsplanes zustimmen zu können.
Zuvor hatte Karl Hermle vom gleichnamigen Planungsbüro aus Gosheim auf die fürderhin geänderte Geschosszahl drei und künftige Firsthöhe (10,5 Meter) hingewiesen, die im Zug der Bebauungsplanänderung zum Tragen kommen wird. Hinterfragt wurde auch die Anzahl auszuweisender Auto-Stellplätze.
Auf einstimmigen Antrag wurde eine Entscheidung zu diesem Tagesordnungspunkt auf eine Sitzung nach einem Vororttermin vertagt.
Gelobt wurde die Arbeit von Stadtkämmerer Stefan Miller zur neuen Gebührenordnung für die Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen. Dass hier keine völlige Kostendeckung erreicht werden kann, steht außer Frage, aber das neue Gebührenmodell schraubt den Deckungsgrad auf 97,79 Prozent nach oben.
Lagen bislang die genutzten Quadratmeter in den kommunalen Unterkünften der Berechnung zugrunde, ermöglichen die Verhandlungen mit dem Landratsamt nun wohnplatzbezogene Gebühren. Durchschnittlich schlägt die Nutzung eines Platzes mit 296,60 Euro zu Buche. Um eine gewisse Abstufung zwischen Minderjährigen und Erwachsenen zu erzielen, werden künftig für Nutzer über 18 Jahren 350 Euro veranschlagt, für Nutzer unter 18 Jahren 230 Euro. So kann der Deckungsgrad von nahe 100 Prozent langfristig erreicht werden.
Erfreut konnte Barbara Fink, die für den erkrankten Bürgermeister Jonathan Berggötz die Sitzung leitete, dem Gremium das Ergebnis der Submission für die Rohbauarbeiten an der Ostbaarschule in Oberbaldingen bekanntgeben. Ging die Stadtverwaltung von bislang 664.000 Euro Baukosten aus, lag der preisgünstigste Bieter mit 546.000 Euro deutlich darunter. Somit erhält die Firma Steudtner & Bantle Bau GmbH aus Villingen-Schwenningen den Zuschlag. Mit der Vergabe kann nun kurzfristig mit den Bauarbeiten begonnen werden. Wenn alles gut läuft, soll der Bau im November 2026 fertiggestellt sein.
In diesem Zusammenhang gab Stadtbaumeisterin Petra Schmidtmann bekannt, dass sich auch der Neubau beim Schulverbund in den Startlöchern befindet. In der kommenden Woche findet ein erster Planungstermin unter Einbeziehung der Schule statt. Mit dem Rohbau soll dann im September 2025 begonnen werden. Im November 2027 sollen die Schüler dann in den neuen Räumlichkeiten unterrichtet werden.