Die Unabhängige Liste Pfullendorf (UL) wird die Abschaffung der unechten Teilortswahl nicht weiter verfolgen, teilt Fraktionsvorsitzende Eva Riede-Leibbrand in einem Pressetext mit. „Im Nachgang zu dem von uns veranstalteten Bürgerdialog zum Thema unechte Teilortswahl hat sich die Fraktion der UL nochmals beraten und kam zu folgendem Schluss: Eigentlich wäre es an der Zeit, die unechte Teilortswahl auch in Pfullendorf abzuschaffen, denn nach über 40 Jahren Gemeindereform sind wir zu einer Gemeinde zusammengewachsen“, schreibt sie. Bei der Informationsveranstaltung über Pro und Contra der unechten Teilortswahl habe sich gezeigt, dass die Bereitschaft der Teilorte, diese Thematik anzugehen, sehr gering sei. „Es schwingen hier viele Emotionen mit“, vermutet die Fraktionsvorsitzende. Vielleicht dazu, dass die Teilorte keine Sitzgarantie mehr im Pfullendorfer Gemeinderat hätten.
Politiker bleiben bei Vorteilen
Dennoch bleibt die Unabhängige Liste bei den Vorteilen, die eine Abschaffung hätte. „Das Wahlverfahren ist einfacher und damit gibt es weniger ungültige Stimmtzettel, weniger verschenkte Stimmen und damit eine bessere Stimmenausschöpfungsquote“, erklärt die Fraktionsvorsitzende. Es gebe keine Ausgleichssitze mehr, das Gremium verkleinere sich. „Kleinere Gremien sind oft handlungsfähiger“, sagt Eva Riede-Leibbrand. Eine gemeinsame Liste stärkt nach Angaben der Fraktion zusätzlich das Zusammengehörigkeitsgefühl. Für die Ortsteile sehen die Lokalpolitiker zudem folgende Vorteile: „Die Kandidaten dürfen für alle Wahlbezirke kandidieren, für uns eine Form der Gleichberechtigung aller Bürger einer Gemeinde.“ Das bringe eine mögliche Stärkung der Ortsteile mit sich. „Sie könnten mehr Gemeinderatssitze bekommen als ihnen durch die unechte Teilortswahl bis jetzt garantiert sind“, heißt es in der Pressemitteilung.