Ein Kamerateam marschierte die Pfullendorfer Innenstadt hoch. Neben Kameras und Mikrofonen tragen Männer auch zwei Warmhaltebehälter. Und mittendrin – Starkoch Frank Rosin. Besucher der Fußgängerzone staunten am Donnerstagmittag nicht schlecht, als ihnen die emsige Truppe begegnete. Noch erstaunter waren diejenigen, an deren Eingangstür Rosin klingelte und ein leckeres Mittagessen anbot, zubereitet im Restaurant „Kc Kitchen“ in der Unteren Hauptstraße.
Starkoch „räumt“ in einem Restaurant in Pfullendorf auf
Das ehemalige „Celentano“ ist der Grund, warum Rosin und sein Fernsehteam den Weg nach Pfullendorf gesucht und gefunden haben. Kahraman Celik, der das Restaurant erst vor wenigen Monaten eröffnet hat und umso heftiger von Corona und Lockdown betroffen ist, hat bei Frank Rosin um Hilfe gebeten. Unter dem Titel „Rosins Restaurants – ein Starkoch räumt auf“ ist der gelernte Koch, der in seiner Heimatstadt Drosten ein Zwei-Sterne-Restaurant betreibt, seit mehr als zehn Jahren unterwegs, um Gastronomen in Not zu helfen.
Dreharbeiten unter erschwerten Corona-Bedingungen
Seit Tagen ist Frank Rosin in Pfullendorf, hat Räumlichkeiten, Küche, Speisekarte und besonders den Betreiber mitsamt Personal und Familie unter die Lupe genommen. In Corona-Zeiten gestalten sich die Dreharbeiten dabei noch aufwendiger und so ist es kein Wunder, dass die Fernsehcrew mehr als 15 Leute umfasst. Kameramänner halten jede Szene aus verschiedenen Blickwinkeln fest, Beleuchter sorgen für das richtige Licht und die Tontechniker managen die Geräuschkulisse. Mit dabei ist auch Pro7-Betriebsärztin Monika Haaga, die morgens jedes Crewmitglied auf Corona beziehungsweise Fieber testet.
„Größeres Vertrauen in die eigene Kultur haben“
„Ich kann natürlich nicht zu viel verraten“, antwortet er auf die SÜDKURIER-Frage, welche Tipps er dem Pfullendorf Restaurantbetreiber gibt, damit sein Geschäft, spätestens nach Corona wieder läuft. Eine Aussage lässt sich der sympathische 54-Jährige aus dem Ruhrpott doch entlocken: „Sie müssen größeres Vertrauen in die eigene Kultur haben.“ Gemeint ist, dass sich Kahraman Celik bei der Speisenauswahl sich auf die Wurzeln seiner türkischen Heimatküche besinnen sollte.

Oftmals fehlen Fähigkeiten und Fertigkeiten
„Das ist eine gute Frage“, antwortet Frank Rosin, warum unter den vielen Bewerbungen, die Rosin erreichen, das Restaurant in Pfullendorf den Zuschlag für den Arbeitseinsatz des Starkochs erhalten hat. Man müsse entscheiden, ob ein solcher Einsatz Sinn mache und es ist „auch Fingerspitzengefühl dabei“, erklärt der gelernte Koch, dass viele Gastronomiebetreiber nicht über die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügten – sei es in der Küche oder in betriebswirtschaftlichen Fragen. Welche Fehler er beim Pfullendorfer Wirt gefunden hat, verrät er natürlich nicht. Die Antworten werden frühestens öffentlich, wenn die Sendung zu Jahresbeginn 2021 auf Kabel 1 läuft.

Frank Rosin: „Pfullendorf ist eine schöne Stadt“
Bis dahin hat Rosin noch andere Einsatzorte, aber an Pfullendorf wird er sich gerne erinnern. „Das ist eine schöne Stadt und die Leute sind wirklich nett“, rührt der Ruhrpottler die Werbetrommel für den Linzgau.