Immer häufiger beackern Schweizer Landwirte Felder auf deutscher Rheinseite. Darunter leiden vor allem südbadische Bauern. Auf dem Hof von Daniel Meister in Stühlingen-Bettmaringen treffen sich Vertreter aus Deutschland und der Schweiz beim SÜDKURIER-Schlagabtausch, um über die Situation zu sprechen.
Grundlage ist ein Abkommen aus dem Jahr 1958
Christoph Graf, Präsident des Schaffhauser Bauernverbandes, und Oswald Tröndle, Vorsitzender des Kreisverbands Waldshut des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), debattieren vor laufender Kamera darüber, dass entlang der Grenze zur Schweiz inzwischen 5703 Hektar deutsches Land im Besitz von Schweizer Landwirten ist. Die einzuhaltenden Regeln gibt ein Abkommen aus dem Jahr 1958 vor.
Höhere Pacht- und Kaufpreise
Unter anderem dürfen Schweizer Landwirte das, was auf deutscher Rheinseite wächst, zollfrei in die Schweiz einführen. Sie können in Deutschland mehrwertsteuerfrei Betriebsmittel kaufen und bekommen EU-Fördergelder obendrein. Sie sind wirtschaftlich so stark, dass sie den Landbesitzenden inzwischen bis zu dreimal höhere Pacht- und Kaufpreise bieten können. Südbadische Bauern ziehen da oft den Kürzeren. Was mitunter den Betrieben existenziell zusetzen kann.