Blumberg – In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Bürgermeister Markus Keller die Eckpunkte des Haushaltsplans vor. Für 2025 weist er zu Beginn der Beratungen einen Fehlbetrag im Ergebnishaushalt von rund 2,36 Millionen Euro aus. Das Defizit ist eine Verbesserung gegenüber den Vorjahren, bleibt jedoch eine ernst zu nehmende Belastung.

Keller führte weiter aus, dass der Finanzhaushalt mit einem Minus von 99.000 Euro nahezu ausgeglichen sei – ein Zustand, den viele Gemeinden nicht erreichen könnten. Ein Hauptthema der Diskussion war die Abhängigkeit von externen Faktoren wie der Kreisumlage und fehlenden Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs. Besonders das Schwarzwald-Baar-Klinikum, das ein Defizit von bis zu 24 Millionen Euro erwartet, stellt eine potenzielle Belastung dar. Der Landkreis wird gezwungen sein, diese Verluste auszugleichen, was für Blumberg mit einem Anstieg der Kreisumlage um bis zu fünf Prozentpunkte verbunden sein könnte. Keller zeigte sich kritisch gegenüber der Bundes- und Landespolitik, die Kommunen mit zusätzlichen Aufgaben belaste, ohne eine angemessene Gegenfinanzierung sicherzustellen. Trotz der Haushaltslage will die Stadt in wichtige Infrastrukturprojekte investieren. Neben der Sanierung des Schulcampus und des Freibads sind Investitionen in die Stadtbibliothek, in eine PV-Anlage für den Kindergarten Buchberg-Arche und in Maßnahmen zur Barrierefreiheit im Nahverkehr. Insgesamt belaufen sich die geplanten Investitionen 2025 auf 6,16 Millionen Euro.

Ein weiteres Thema ist die Bevölkerungsstatistik auf Basis des Zensus 2022. Laut Keller hat Blumberg durch statistische Fehler 270 Einwohner „verloren“, was sich negativ auf Schlüsselzuweisungen und damit die Einnahmen auswirkt. Die Stadt hat Widerspruch eingelegt, sieht sich aber durch den Datenschutz in der Beweisführung eingeschränkt, da viele Unterlagen bereits vernichtet werden mussten. Keller zeigte sich zugleich optimistisch und dankbar gegenüber der Verwaltung und den Gemeinderatsmitgliedern. Besonders die bisherigen Infrastrukturmaßnahmen, wie die flächendeckende Breitbandversorgung und die Sanierung des Freibads, hob er als Errungenschaften hervor, die langfristig zur Attraktivität der Stadt beitragen.