Blumberg – Es ist immer ein Erlebnis, sich mit dem Alt-Blumberger Werner Knöpfle zu unterhalten. Für die lebende Wissensquelle über die Blumberger Historie seit der Entstehung des Orts im frühen Mittelalter bis zu der rasanten Entwicklung vor und nach dem Zweiten Weltkrieg schreibt die Stadt viele Geschichten. Der 84-jährige Sohn des Blumberger Bäckermeisters Kurt Knöpfle ist mit seiner Heimatstadt sehr eng verbunden.

Dies hat der Heimatkundler auch in seinen zwei Büchern „Blumberg entdecken“ und „Lebensbilder“ einer besonderen Stadt verewigt. Schon von klein auf interessierte er sich für die Entwicklung der Eichbergstadt. Als Kind begleitete er oft seinen Vater, der mit den Backwaren seiner Bäckerei auch die Ortsteile belieferte. Eine Einkehr in den Wirtshäusern gehörte einfach dazu, und oft wurde dabei über die alten Zeiten gesprochen.

Schon in jungen Jahren befasste sich Werner Knöpfle mit der Blumberger Geschichte. Aus unterschiedlichen Quellen, wie beim ehemaligen Blumberger Lehrer Wilhelm Schmidt oder beim katholischen Pfarrer Josef Spintzig bis hin zu fürstlichen Archiven, eignete sich Werner Knöpfle in viele Jahrzehnten ein großes Wissen über die Geschichte der Eichbergstadt an.

Buch als lehrreich empfohlen

Bei seinem im November 2016 erschienenen Werk „Blumberg entdecken“ hob Bürgermeister Markus Keller den lehrreichen Inhalt in seinem Grußwort hervor. „Die Besonderheit des Buches ‚Blumberg entdecken‘ ist, dass der Autor als Zeitzeuge größtenteils aus eigener Erfahrung oder Erzählungen berichtet. Man kann diese Lektüre wärmstens empfehlen“, kommentiert Keller.

Die Gründung von Blumberg durch den „Herren von der Blume“, die im Jahr 1260 erstmals urkundlich erwähnt wurde, bildete den Anfang der Ortsgeschichte. Hier weist Werner Knöfle auf den Bau der Kapelle/Kirche St. Andreas hin. Diese ist anno 1275 entstanden und kann im kommenden Jahr 2025 ihr 750-jähriges Bestehen feiern. Vor dieser Zeit mussten die Blumberger die St. Martin Kirche in Hondingen besuchen, die bereits seit dem 8. Jahrhundert bekannt ist, weiß Werner Knöpfle zu berichten. „Von allen drei Glaubensrichtungen wurde im Laufe der Jahrhunderte in dieser Kirche gepredigt, die 1665 den barocken Zwiebelturm bekam“, erläutert er.

Erst nach Trennung von der Mutterkirche Hondingen waren ab 1588 in der Pfarrei Blumberg Taufen, Eheschließungen oder Beerdigungen möglich. Die Kirche wurde etwas außerhalb des damaligen Burg-Städtles gebaut. „Aufgrund der Errichtung der zentralen katholischen Stadtkirche St. Andreas nach dem Zweiten Weltkrieg ist sie seit 1951/52 Bestandteil der evangelischen Pfarrei“, so Knöpfle. Dass diese ehemals katholische Kirche als Folge des Konzils 1875 den Altkatholiken zugesprochen wurde und 1900 die Rückgabe an die katholische Kirche erfolgte, ist eine weitere einmalige Besonderheit.

In Werner Knöpfles Buch „Blumberg entdecken“ schildert dieser Abschnitt eines von vielen Kapiteln der Stadtgeschichte. Dem passionierten Jäger hat es auch der Wald angetan. „In früheren Jahren war der Wald für die Stadt Blumberg eine der Haupteinnahmequellen. In absehbarer Zukunft sehe ich hier keine Gewinne mehr“, meint der Autor mit Blick auf die Umweltentwicklung.