Bräunlingen – Eine beeindruckende, von einer farbigen Illumination mitbestimmte und von der herausragenden Stimme der Sopranistin Verena Schwer (Schonach) geprägte, würdevolle und musikalische Jubiläumsandacht erlebten zahlreiche Besucher am Samstagabend in der Remigiuskirche, die 799 erstmals erwähnt wurde. Neben gemeinsam gesungenen Liedern führten Sylvia Fürst mit einer liturgischen Eröffnung sowie Klaus Gassmann und Maria Hug durch die Andacht, die in der Remigiuskirche ihren idealen Rahmen hatte. „Beten sei das Atemholen der Seele“, sagte Sylvia Fürst.
Klaus Gassmann ging auf die abwechslungsreiche Geschichte der Remigiuskirche ein, auch in Detailansichten und über Bischof Remigius. Auf die Frage „Wie kam der christliche Glaube nach Bräunlingen?“, gab er in der Geschichte begründete Antworten. Maria Hug trug einige Gebete, Psalmen und Bibelstellen vor. Verena Schwer sang, begleitet von Frank Rieger an Klavier und Orgel, unter anderem „Kommt Seelen, dieser Tag muss heilig sein“, „Jesus komm in meine Seele, lass sie deine Wohnung sein“ und zum Ende der ergreifenden Andacht das irische Volkslied „Lord of all hopefulness, Lord of all joy“. Danach erzählte Elisabeth Reiner „Geschichten und die Geschichte um und in der Kirche“. Es sei eine sehr schöne, würdevolle Andacht mit einer tollen musikalischen Umrahmung gewesen, und auch der hervorragende Gesang habe sich sehr gut eingepasst, unterstrich Bürgermeister Micha Bächle zu der liturgischen, spirituellen und mitnehmenden Andacht.
Mit Feststellung und Zitat des Hüfinger Malers und Schriftstellers Lucian Reich über den nicht guten Zustand der früheren Remigiuskirche eröffnete der Vorsitzende des Kulturfördervereins (KFV), Martin Hornung, seine Begrüßung anlässlich der Sonderausstellung „1225 Jahre Remigiuskirche“ im Kelnhof. Im letzten Jahrhundert wurde das Gotteshaus immer wieder saniert. „Ich denke, dass wir heute ohne Zweifel sagen können, dass unsere Remigiuskirche eine Zierde für unsere Stadt ist“, so Hornung. Kurz ging er auf Vorgeschichte und Aufgabenstellungen der Sonderausstellung ein und bezeichnete den in der Mitte des Raumes aufgebaute Zeitstrahl als „ein Highlight“. Mit drei Schienen – Remigiuskirche, Stadtgeschichte und Weltbewegendes – zeige der Zeitstrahl anschaulich auf, was in welcher Zeitepoche passiert sei. Kurz erläuterte Hornung einige Aktionen des KFV und nannte als Beispiel die Restauration eines Bildstöckles an der Straße nach Unterbränd. Sein Dank galt allen Unterstützern und Förderern der Sonderausstellung, die bis ins neue Jahr zu sehen sein wird. „Mit der heutigen Sonderausstellung macht der Kulturförderverein einen Teil der Bräunlinger Geschichte im Museum lebendig.“ So begann Bürgermeister Micha Bächle sein Grußwort. „Wir sind stolz, dass der Titel ‚Mutterkirche der Baar‘ bei uns beheimatet ist“, bekräftigte er, dass die Remigiuskirche der Mittelpunkt einer der ersten Pfarreien auf der Baar war. Deshalb habe die Kirche einen hohen symbolischen Wert und sei gewissermaßen eine Landmarke unserer Heimat. Bächle lobte den Zeitstrahl, der zeige, wie weit unsere Geschichte zurück ragt, und der an bedeutende Entwicklungen in Deutschland erinnert. Mit der Ausstellung werde die ehemalige Pfarrkirche ins Zentrum der Stadt zurückgeholt und über einen langen Zeitraum in ein besonderes Licht gerückt. Mit dem Hinweis, dass die Kirche auch saniert und restauriert worden sei, und dem Wunsch, dass Besucher durch die Ausstellung einen neuen Zugang zur Remigiuskirche finden mögen, eröffnete Bächle die Sonderausstellung.