Geisingen – Die Kleinen des Kindergartens „Alte Gerbe“ haben ihr neues Domizil bezogen. Während das historische Gebäude umgebaut wird, sind sie nun für die kommenden Jahre in einer ansprechend hergerichteten Anlage aus Containern untergebracht.

„Kindergarten Jakob-Barth-Straße 8“ heißt es auf dem kleinen weißen Wegweiser, der auf dem oberen Parkplatz bei der Turnhalle nach Westen zeigt. Von dort führt ein noch geschotterter Weg zu einem gelben und orangen Gebäudekomplex aus den Modulbauten, wie die Container auch genannt werden. Am Dienstag begann dort der Betrieb des Kindergartens „Alte Gerbe“, nachdem am Montag das Personal noch mit dem Einräumen beschäftigt war.

Vor den Ferien hatten die Kinder bereits eine „Baustellenbesichtigung“ unternommen. Sie und ihre Eltern waren informiert, dass ihr Kindergartenstandort nach der Sommerpause nicht mehr die Alte Gerbe sein wird. Während der Ferien wurde von den Bauhofmitarbeitern das Mobiliar an den neuen Standort gefahren. In den vergangenen Tagen wurden Schränke aufgestellt, Spiegel, Seifenspender, Bilder und vieles mehr aufgehängt.

Das war nicht einfach, wie Joachim Fühnus bei seiner Arbeit berichtete. Die Einheiten bestehen aus Blech und sind doppelt mit Gipskartonplatten beplankt. Da passte nicht jeder Dübel, um die Spiegel oder Schränke und Regale zu befestigen. Manchmal war Improvisation angesagt. Am Montag begann der Kindergartenbetrieb nicht wie sonst mit einem pädagogischen Tag, sondern mit einem Arbeitseinsatz des Personals.

Künftig hat der Kindergarten drei Gruppenräume. Es gibt dann neben den beiden bisherigen Ü3-Gruppen noch eine altersgemischte Gruppe, die sich Hasengruppe nennt. Am ersten Tag fanden sich die Kinder mit ihren Erzieherinnen gleich zurecht. Sie wissen nun bereits, wo ihr jeweiliger Gruppenraum ist. Und hier und da konnte man auch den Bauhofmitarbeitern noch zusehen, wie sie die restlichen Arbeiten erledigten. Das gab Anregungen für die Bastelecke und Werkstatt.

Natürlich begann das neue Kindergartenjahr in der Urlaubszeit noch mit weniger Kindern als üblich, obwohl die Kinderzahl der beiden bisherigen Gruppen nicht wesentlich zurückgegangen ist. Nur sechs Kinder werden eingeschult. Bürgermeister Martin Numberger ließ es sich nicht nehmen, am ersten Tag ebenfalls einen Blick in die neue Einrichtung zu werfen. „Ist man in den Räumen, merkt man nichts davon, dass es sich um Modulbauten handelt“, lobte der Bürgermeister.

Mindestens zwei Jahre dürfte es dauern, bis die Kinder nach den Bauarbeiten wieder zurück in die Gerbe können. In den nächsten Tagen werden sie noch öfters zuschauen können, wenn restlichen Arbeiten an der neuen Anlage erledigt werden. Zufahrt und Eingangsbereich müssen noch befestigt werden, die Dachentwässerung fehlt noch, ebenso einige Spielgeräte, Sonnensegel für die Beschattung und auch der Zaun um den Außenbereich. Die meisten Spielgeräte sind durch den Bauhof aber schon aufgestellt worden.

Die Modulbauten werden nicht abgebaut, wenn die Gerbe fertig ist. Dann zieht hier der Kindergarten Kunterbunt ein, der bisher im Bauabschnitt II der Schule untergebracht ist. Denn auch die Bauabschnitte II und III der Schule müssen saniert werden. Nach dem jetzigen Konzept wird zuerst der zweite Abschnitt umgebaut, in den danach die Schule mit Verwaltung und Lehrerzimmer einzieht. Dort werden auch Räume für die Ganztagesbetreuung geschaffen. Danach folgt die Sanierung des Bauabschnitts III, in dem sich bisher die Schulverwaltung befindet. Diesen Abschnitt wird zum Schluss der Kindergarten Kunterbunt beziehen. Eine genaue Zeitschiene steht noch nicht fest.