Geisingen-Leipferdingen – Ganz Leipferdingen war am Wochenende in Festlaune und eine große Zahl von Gästen feierte mit. Die Leipferdinger Sichelhenke, das Traditionsfest des Männergesangvereins 1871 Eintracht, ein Klassiker, in der Regel am dritten Wochenende des Septembers veranstaltet, ist einmal mehr seinem Ruf treu geblieben, die Besucher wie ein Magnet auch bei Herbstwetter anzuziehen. Auf dem wohl temperierten Heuboden der Gemeindescheuer, dem ehemaligen Farrenstall, mit dem einzigartigen Flair war auf drei Ebenen auch bei der 42. Auflage an den drei Festtagen Stimmung und kräftig was los.
Mit einem attraktiven Programm setzte das Vorstandsteam wieder Maßstäbe. Im Vordergrund standen nicht nur Erntedank, Brauchtum und Unterhaltung sondern auch das leibliche Wohl der Gäste mit einem Angebot an pikanten Speisen, und erlesenen Getränken. In der Küche wurden wahrlich Meisterleistungen vollbracht, insbesondere bei dem Ansturm am Sonntag zum Mittagstisch. Dort wo einst die Farren standen, konnte man es sich in der Kaffeestube gemütlich machen.
Den Auftakt des Festprogramms markierte am Freitag der Seniorentreff mit Kindernachmittag. Die Darbietungen der Kindergartenkinder und der örtlichen Grundschule fanden großen Beifall. Zum Handwerkervesper spielte die Jugendkapelle Polyhymnia. Mit dem Auftritt der Kramer-Musikanten aus Gutmadingen schäumte beim Bierabend die Stimmung alsbald über.
Tags darauf erlebten die Besucher einen grandiosen Chorkonzertabend. Nach der gesanglichen Einstimmung durch den Gastgeber unter Leitung und Begrüßung durch Tobias Hilbert begeisterten die befreundeten Gesangvereine Weilersbach, KlangArt, Weilersbach, Ewattingen und die Sängerfründ Täinge aus der Schweiz, die Festgäste. Zuvor waltete Ortsvorsteher Jürgen Keller seines Amtes. Routiniert sorgte er mit Assistenz von Franz Urban Stihl mit einem Schlag dafür, dass das Bier floss und wünschte in seiner Ansprache der Sichelhenke ein erfolgreiches Gelingen. Ebenfalls gut kam das offene Singen an. Eine amüsante Gaudi bildete wieder das Dreschflegeln, wo die Körner nur so flogen.
Nach dem Erntedankgottesdienst am Sonntag, zelebriert von Domkapitular Bernd Gerke, der Wurzeln in Leipferdingen hat, ging es mit dem Erntewagen und dem Erntekranz zum Festhaus zu der vom Musikverein Polyhymnia mit Dirigent Andreas Fluck zum Frühschoppen gebotenen anspruchsvollen Blasmusik. Mit der auch am Nachmittag vorwiegend von Franz Urban Stihl, Vater der Sichelhenke genannt, präsentierten Schau historischer landwirtschaftlicher Geräte und den Erläuterungen wurden die Besucher mitgenommen in die Welt der einstigen Landwirtschaft.