Wie begeistert man junge Ärzte für eine berufliche Zukunft im ländlichen Raum? Mit am einfachsten gelingt das wohl, wenn sich künftige Mediziner schon mal vor Ort umschauen können – so wie jetzt drei Medizinstudenten der Universität Freiburg, die im Landkreis Tuttlingen ein zweiwöchiges Blockpraktikum absolviert haben.

Das bot die Chance, um sich als attraktiver Ausbildungsstandort für Ärzte zu präsentieren, waren sich die Verantwortlichen von Landkreis, Stadt Tuttlingen, Arztpraxen und Klinikum einig – und übernahmen in enger Zusammenarbeit die Organisation des Praktikums. Das teilt das Klinikum des Landkreises Tuttlingen jetzt mit.

Das könnte Sie auch interessieren

Denn der Landkreis Tuttlingen sei als Modellregion dafür ausgewählt worden, für das Blockpraktikum die Organisation zu übernehmen. Der Anlass: Im Bereich allgemeinmedizinischer Praxen muss welche jeder Medizinstudent der Uni Freiburg ein solches Praktikum absolvieren.

Gemeinsam den passenden Rahmen organisiert

Kreis und Stadt Tuttlingen, Arztpraxen und Klinikum kümmerten sich unter anderem um Unterkünfte, Mobilität, Arbeitsmittel und die Gestaltung des Ablaufs des Praktikums. Vom Land gab es einen Zuschuss für das Programm.

Die Studenten sammelten dann praktische medizinische Erfahrungen in drei akkreditierten Allgemeinarztpraxen und im Klinikum. Hausbesuche, Patientenkontakte in der Praxis oder ein praxisorientierter EKG-Kurs seien nur Beispiele für die Inhalte des Praktikum-Programms, teilt das Klinikum mit.

Vorbild für anderen Landkreise werden

Der Landkreis Tuttlingen biete beste Voraussetzungen für das Modellprojekt, habe Michael Kotzerke, Ärztlicher Direktor am Klinikum, die Zielsetzung des Lehrstuhls Allgemeinmedizin in Freiburg wiedergegeben. Die im Kreis Tuttlingen erarbeiteten Lösungen und Ideen sollen später als Vorlage für andere Landkreise dienen, welche bisher noch keine Blockpraktikanten aufgenommen haben.

Den Hauptteil ihres Blockpraktikums verbrachten die Studierenden in den Allgemeinarztpraxen. Dazu haben sich vier Arztpraxen in einem speziellen Verfahren akkreditiert. Zudem hat das Klinikum für die Wochenenden ein buntes Fortbildungsprogramm organisiert.

Die drei Studierenden Emilia Schönen, Samira Assaad Dib und Richard Hoppe hätten besonders die Erfahrungen geschätzt, die man nur durch erfahrene Anleiter oder durch eigenes praktisches Erleben lernen könne.