Lonza, Bachem oder auch die Busch AG – in und um das Sisslerfeld werden in den nächsten Jahren Tausende von neuen Arbeitsplätzen entstehen. Dazu trägt auch die Skan Stein AG bei, angesiedelt an der Steiner Industriestraße. In der Gemeinde ist Skan, spezialisiert auf den Bau von Anlagen und Apparaten im pharmazeutischen Bereich auf Basis kundenspezifischer Bestellungen, schon seit 2008 präsent.
Der Erweiterungsbau umfasst eine Fläche von 16.000 Quadratmetern
Wie nun aus einem Baugesuch auf der Gemeinde Stein hervorgeht, plant das Unternehmen eine Erweiterung des bestehenden Betriebs in Höhe von rund 28 Millionen Franken, exklusive Mehrwertsteuer. Der viergeschossige Erweiterungsbau umfasst eine Fläche von 16.000 Quadratmetern und weist einen umbauten Raum von 89.400 Quadratmetern aus. Mit dem Vorhaben ist gemäß Baugesuch die Ansiedlung von 212 neuen Arbeitsplätzen verbunden.
„Das ist nicht nur positiv für die Gemeinde Stein, sondern auch für die umliegende Region“
Fernab der Tatsache, dass die Arbeitsplätze auch den einen oder anderen Franken an Steuersubstrat in die Gemeindekasse spülen werden, freut sich Beat Käser über dieses Standort-Bekenntnis. „Das ist nicht nur positiv für die Gemeinde Stein, sondern auch für die umliegende Region“, sagt der Steiner Gemeindeammann. Die Skan Stein AG nahm bezüglich Fragen zum Bauvorhaben keine Stellung.
Elektronenenergie zur Oberflächendekontamination in aseptischen Abfüllanlagen
Beim Bauvorhaben geht es laut Baugesuch unter anderem um den Ausbau des sogenannten Ebeam-Kompetenzzentrums. Ebeam nutze Elektronenenergie zur Oberflächendekontamination in aseptischen Abfüllanlagen und biete höchste Hygienestandards. Einsatzgebiete sind die Pharmabranche, aber auch Industrien in den Bereichen Lebensmittel, Lacke, Beschichtungen und Bodenbeläge.

Mit dem Bauvorhaben nun sieht die Skan Stein AG die Zentralisierung und Projektoptimierung der betriebseigenen Produktion vor. Neben neuen Büroräumlichkeiten sind im Erweiterungsbau die Blechbearbeitung mit Kanterei, Schleiferei und Schweißerei vorgesehen. „Die vor allem mechanische Bearbeitung in der Schleiferei und Schweißerei kommt ohne Chemikalien aus. Übrige Lagermengen beschränken sich auf ein Minimum“, heißt es im Baugesuch.
Rund 100 der 212 neuen Arbeitsplätze entstehen im Büro
Von den 212 neuen Arbeitsplätzen handelt es sich bei rund 100 um Büroarbeitsplätze inklusive Meisterbüro. Die übrigen verteilen sich auf die Produktion und Blechbearbeitung; 72 in der Schweißerei und 40 in der Schleiferei. Die Arbeitsräume im Erweiterungsbau werden die Fertigung der Einzelbauteile abdecken. Die Endmontage der Anlagen ist wie gehabt im bestehenden Gebäudetrakt untergebracht und bleibt unverändert.
Der durch den Erweiterungsbau generierte Werkverkehr soll sich gemäß Baugesuch auf zwei bis drei LKW-Fahrten pro Tage beschränken. Der Lärmpegel liegt durch die Erweiterung an der exponiertesten Stelle bei 39,5 Dezibel am Tag und 44,5 Dezibel in der Nacht. Dadurch würden die maßgebenden Planungswerte von 55 Dezibel am Tag und 45 Dezibel in der Nacht an allen relevanten Beurteilungsorten eingehalten. Das Vorsorgeprinzip werde so angemessen berücksichtigt, heißt es im entsprechenden Gutachten.
Der Autor ist Redakteur bei der „Aargauer Zeitung“. Dort ist der Beitrag auch zuerst erschienen.