Maria Wendel

Sängerin Michelle, mit bürgerlichem Namen Tanja Gisela Hewer, ist vor allem durch ihre schon viele Jahrzehnte andauernde Schlagerkarriere bekannt. Sie wurde bereits im Jugendalter entdeckt, feierte 1992 mit „Und heut‘ Nacht will ich tanzen“ den Durchbruch und nahm 2001 am Eurovision Song Contest teil – wo sie den achten Platz belegte. Inzwischen dauert ihre Musikkarriere schon mehr als 30 Jahre an – Zeit, sich allmählich aus dem Schlager-Business zurückzuziehen: Ab Januar 2026 geht Michelle auf Abschiedstournee. Nicht nur mit musikalischen News, wie etwa, dass sie im September bei Heidi Klums „Heidifest“ auftreten wird, sondern auch mit privaten Einblicken macht Michelle regelmäßig Schlagzeilen. So gaben sie und der 25 Jahre jüngere Musiker Eric Philippi im Sommer 2024 ihre Verlobung bekannt.

Doch was nicht alle Schlager-Fans über die Sängerin wissen dürften: Sie wuchs in sehr schwierigen Verhältnissen auf, über die sie jetzt im Podcast „MayWay – Promi Deep Talk“ mit der stellvertretenden Bild-Chefredakteurin und Unterhaltungschefin Tanja May sprach.

Schlagersängerin Michelle spricht offen über ihre harte Kindheit: „Gewalt und Verwahrlosung an der Tagesordnung“

Gegenüber Tanja May von der Bild verriet Michelle erschreckende Details über ihre frühen Lebensjahre. Die 53-Jährige beschreibt eine Kindheit, die von Alkoholismus und Brutalität geprägt war. „Bei uns zu Hause waren Gewalt und jegliche Verwahrlosung an der Tagesordnung“, sagte sie im Interview. „Wir wurden misshandelt und vernachlässigt. Verbal, körperlich, psychisch, physisch“, so Michelle weiter. „Ich kann mich an gar keinen glücklichen Moment erinnern.“

Über das Verhältnis zu ihren Eltern erklärte Michelle, beide seien alkoholabhängig gewesen und hätten ihr Zuhause in einen Ort der Furcht verwandelt. Ihr Vater zeigte sich dabei besonders brutal, während ihre Mutter immer wieder versuchte, die Familie vorübergehend ins Frauenhaus zu retten – kam dort jedoch kaum zur Ruhe, weil der Vater sie bald zurückholte. Rückblickend zeigt Michelle Verständnis ihrer Mutter gegenüber: Es sei ums Überleben gegangen, für sie und die Kinder.

Über die Jahre habe sie bei mehreren Pflegefamilien und bei Verwandten gelebt, doch nie dauerhaft. Bei vielen Stationen habe sie wieder Gewalt erlebt, berichtet Michelle. Selbst als ein älteres Ehepaar sie aufnahm, habe sie keine Sicherheit gefunden: Nachdem der Hausherr versucht hatte, sie körperlich zu missbrauchen, musste sie erneut weiterziehen.

Schlagerstar Michelle: von der düsteren Kindheit zur erfolgreichen Musikerin

Ein weiteres Zitat aus dem Bild-Interview macht deutlich, wie lieblos ihre Kindheit anscheinend war: „Meine Familie war leider asozial, ich habe nicht mal Kinderfotos“, sagt sie. Michelle zieht eine harte Bilanz ihrer Vergangenheit: „Ich habe ein riesiges Trauma mitgenommen in mein Leben und hätte mir gewünscht, viele Dinge von meinen Eltern anders vorgelebt zu bekommen“. Den Kontakt zu ihrem Vater hat sie inzwischen komplett abgebrochen.

Trotz dieser düsteren Jahre fand Michelle schließlich in der Musik ihren Ausweg: In einer Familie, deren Kinder sie betreute, war der Vater Musiker und hatte eine Band. Als die Sängerin der Gruppe eines Abends ausfiel, übernahm Michelle spontan den Part – und überzeugte. Aus den ersten Auftritten wurden feste Engagements, und sie begann, eigenes Geld zu verdienen. Damit war der Grundstein für ihre musikalische Karriere gelegt. Heute ist Michelle eine der bekanntesten Stimmen des deutschen Schlagers.

Übrigens: Michelles Verlobter und Schlagersänger Eric Philippi verriet vor Kurzem, dass die beiden schon viel länger zusammen sind als die Öffentlichkeit weiß.