Wasser kommt auf unserem Planeten fast überall vor, und das in den unterschiedlichsten Formen. Während es in Seen wie dem Baikalsee für eine enorme Masse und Tiefe sorgt, stürzt es an anderen Orten von imposanten Höhen in die Tiefe. Das sind die mächtigsten, noch bestehenden Wasserfälle der Welt, unterschieden nach ihrer gesamten Fallhöhe und nach der durchschnittlichen Wassermenge.
Die mächtigsten Wasserfälle der Welt nach durchschnittlicher Wassermenge
Lautes Getöse und enorme Wassermengen sind typisch für diese Wasserfälle. Sie beeindrucken vor allem durch die Masse des Wassers, das sie Tag für Tag in die Tiefe stürzen lassen. Die folgenden Wasserfälle sind laut der World Waterfall Database die mächtigsten der Welt, gemessen an ihrer durchschnittlichen Wassermenge:
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Platz 4: Khone-Phapheng-Fälle
Mit einer durchschnittlichen Wassermenge von etwa 11.610 Kubikmetern pro Sekunde gehören die Khone-Phapheng-Fälle im Süden von Laos zu den mächtigsten Wasserfällen der Welt. Sie liegen laut der World Waterfall Database im Verlauf des Mekong in der Region Ban Hang Khone nahe der Grenze zu Kambodscha.
Die Khone-Phapheng-Fälle bestehen aus einer doppelten Reihe von Stromschnellen, über die der Mekong etwa 14 Meter in die Tiefe stürzt. Laut Britannica stellen sie das größte Hindernis für die Schifffahrt auf dem Mekong dar und erschwerten lange Zeit den Handel zwischen den Regionen südlich und nördlich des Flusses.
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Platz 3: Wagenia-Fälle
Im zentralen Teil der Demokratischen Republik Kongo sorgt der Lualaba-Fluss für einen der wasserreichsten Wasserfälle der Welt. Denn mit einer durchschnittlichen Wassermenge von etwa 16.990 Kubikmetern pro Sekunde zählen die Wagenia-Fälle laut World Waterfall Database zu den mächtigsten Wasserfällen überhaupt.
Sie bestehen aus insgesamt sieben Stromschnellen, die sich über eine Strecke von etwa 100 Kilometern zwischen den Städten Ubundu und Kisangani erstrecken. Laut Britannica beträgt der gesamte Höhenunterschied dabei etwa 60 Meter. Unterhalb der Fälle wird der Lualaba dann zum Kongo-Fluss. Um die nicht schiffbare Passage zu umgehen, verbindet eine Eisenbahnlinie die Flusshäfen von Kisangani und Ubundu.
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Platz 2: Livingstone-Fälle
Im Flusslauf des Kongo befinden sich die Livingstone-Fälle, die mit einer durchschnittlichen Wassermenge von etwa 25.060 Kubikmetern pro Sekunde laut World Waterfall Database den zweiten Platz unter den mächtigsten Wasserfällen nach Wasservolumen belegen. Sie liegen in der Provinz Kongo Central im Westen der Demokratischen Republik Kongo.
Die Livingstone-Fälle setzen sich aus 32 Abschnitten mit Stromschnellen und kleineren Wasserfällen zusammen, die sich über etwa 354 Kilometer erstrecken. Laut Britannica beträgt der gesamte Höhenunterschied dabei nur etwa 260 Meter. Benannt wurden die Fälle nach dem schottischen Entdecker David Livingstone.
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Platz 1: Inga-Fälle
Die Inga-Fälle gelten als die wasserreichsten Wasserfälle der Welt. Mit einer durchschnittlichen Wassermenge von etwa 25.768 Kubikmetern pro Sekunde erreichen sie laut World Waterfall Database den Spitzenplatz. Sie liegen im unteren Verlauf des Kongo-Flusses in der Nähe von Kinshasa, rund 40 Kilometer flussaufwärts vom Hafen Matadi entfernt.
Geografisch sind die Inga-Fälle Teil der ausgedehnten Livingstone-Fälle, werden jedoch wegen ihrer enormen Wassermenge und ihrer eigenständigen Bedeutung separat geführt. Laut Britannica stürzt der Kongo an dieser Stelle auf einer Strecke von 14 Kilometern insgesamt etwa 96 Meter in die Tiefe.
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Die mächtigsten Wasserfälle nach ihrer Gesamthöhe
Wasserfälle beeindrucken nicht nur durch ihre Wassermengen, sondern auch durch ihre gewaltigen Höhen. Die folgenden sind laut World Waterfall Database die höchsten der Welt, gemessen an ihrer Gesamthöhe:
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Platz 4: Olo‘upena Falls
An der Nordküste der Insel Molokai auf Hawaii stürzt der Oloʻupena Falls aus einer Höhe von rund 900 Metern in die Tiefe. Mit dieser Gesamthöhe zählt er laut World Waterfall Database zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Gespeist wird er von einem kleinen, unbenannten Wasserlauf.
Laut weiteren Angaben der World Waterfall Database handelt es sich um einen sehr schmalen Wasserfall, der die steilen Klippen der Insel entlangfließt. Trotz der geringen Wassermenge bleibt der Oloʻupena Falls durch die konstanten Niederschläge in der Region dauerhaft sichtbar.
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Platz 3: Cataratas las Tres Hermanas
Mit einer Gesamthöhe von etwa 914 Metern gehören die Cataratas las Tres Hermanas laut World Waterfall Database zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Sie befinden sich im peruanischen Bundesstaat Junín, wo sie in mehreren Abschnitten in eine tiefe Schlucht hinabstürzen.
Nach Angaben der World Waterfall Database besteht der Wasserfall aus drei besonders markanten Stufen. Die beiden oberen Abschnitte erreichen jeweils etwa 183 Meter, bevor das Wasser weiter abfällt und schließlich in den Río Cutevirini mündet. Der Name „Tres Hermanas“, auf Deutsch „Drei Schwestern“, bezieht sich auf diese drei sichtbaren Fallstufen.
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Platz 2: Mattenbachfälle
Im Lauterbrunnental im Schweizer Kanton Bern stürzen die Mattenbachfälle an der steilen Ostwand rund 930 Meter in die Tiefe. Damit erreichen sie laut World Waterfall Database die höchste bekannte Fallhöhe auf dem eurasischen Kontinent und zählen zu den mächtigsten Wasserfällen der Welt.
Nach Angaben der World Waterfall Database wurde die Höhe der Mattenbachfälle im Jahr 2020 bei einer Seilabfahrt eines Canyoning-Teams exakt bestimmt. Der Wasserlauf ist auf Regenfälle und Schmelzwasser angewiesen und kann in langen Trockenperioden während des Spätsommers zeitweise versiegen.
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Platz 1: Tugela Falls
Die Tugela Falls gelten mit einer Gesamthöhe von etwa 948 Metern als die höchsten Wasserfälle der Welt. Sie liegen laut World Waterfall Database in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal und werden vom Tugela-Fluss gespeist.Laut World Waterfall Database stürzen die Tugela Falls die gewaltigen Felswände des sogenannten Amphitheaters in den Drakensbergen hinab. Der Wasserfall setzt sich aus fünf bis acht einzelnen Stufen zusammen, je nachdem, wie deutlich die Unterbrechungen zwischen den Abschnitten gezählt werden. Der höchste Fall erreicht etwa 411 Meter.