Stefanie Eller

Ob zum Baden im Sommer oder zum Schlittschuhlaufen im Winter: Seen gehören für viele Menschen zu beliebten Zielen für Sport und Erholung. Zwar bieten sie keinen Luxus wie zum Beispiel die größten Thermen der Welt, dafür aber Natur, Ruhe und jede Menge Platz. Und einige von ihnen beeindrucken vor allem durch ihre Größe. Das sind die größten Seen Deutschlands nach Fläche.

Seen in Deutschland: So viele gibt es insgesamt

Deutschland ist reich an Gewässern, doch nur wenige davon sind wirklich groß. Laut Umweltbundesamt gibt es in Deutschland über 290.000 stehende Gewässer, doch nur rund 1100 davon sind größer als 0,5 Quadratkilometer. Die meisten natürlichen Seen befinden sich im Norden und Süden, daneben gibt es aber auch noch zahlreiche künstlich angelegte Gewässer wie Stauseen und Baggerseen.

Der fünftgrößte See Deutschlands: Starnberger See

Auf dem fünften Platz im Ranking der größten Seen in Deutschland landet der Starnberger See. Denn laut dem Statistischen Bundesamt umfasst er ganze 56,2 Quadratkilometer Wasseroberfläche. Obwohl das bayerische Gewässer damit schon unter den Top 5 landet, ist er nur der zweitgrößte im Bundesland und nur der drittgrößte in Süddeutschland.

Bekannt ist der See aber auch für seine adelige Geschichte: Laut ARD Alpha ertrank dort König Ludwig II. von Bayern unter bis heute ungeklärten Umständen. Außerdem liegt der Starnberger See im reichsten Landkreis Deutschlands.

Geografische Eckdaten:

  • Fläche: 56,2 Quadratkilometer

  • Maximale Tiefe: 128 Meter

  • Seehöhe: 584 Meter über Normalnull

Platz 4 der größten Seen Deutschlands: Schweriner See

Der vierte Platz im Ranking um den größten See Deutschlands geht in den Norden, genauer gesagt nach Mecklenburg-Vorpommern. Denn hier liegt der Schweriner See, dessen Fläche laut Statistischem Bundesamt 61,8 Quadratkilometer beträgt. Aber nicht nur der See an sich ist eine Sehenswürdigkeit, sondern auch das, was sich auf ihm befindet.

Denn laut Webseite der Stadt Schwerin steht das Schweriner Schloss auf einer Insel im See und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik. Heute dient es als Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern und zieht jährlich zahlreiche Besucher an.

Geografische Eckdaten:

  • Fläche: 61,8 Quadratkilometer

  • Maximale Tiefe: 52 Meter

  • Seehöhe: 38 Meter über Normalnull

Der Chiemsee ist der drittgrößte See in Deutschland

Ein weiterer großer See, der sich in Bayern befindet, ist der Chiemsee. Mit einer Gesamtfläche von 77 Quadratkilometern laut dem Statistischen Bundesamt ist er ganze 20,8 Quadratkilometer größer als der Starnberger See und damit der größte See in Bayern und der drittgrößte See in ganz Deutschland.

Wie auch in Schwerin steht auch im Chiemsee ein Schloss auf einer Insel: das Schloss Herrenchiemsee. Erbaut wurde es von König Ludwig II., jenem König also, der später im Starnberger See ums Leben kam. Laut der Webseite Erlebe Bayern ließ er sich bei der Gestaltung des Schlosses Versailles inspirieren.

Geografische Eckdaten:

  • Fläche: 77 Quadratkilometer

  • Maximale Tiefe: 73 Meter

  • Seehöhe: 518 Meter über Normalnull

Platz 2 der größten Seen Deutschlands: Müritz

In der Liste der größten Seen Deutschlands sichert sich die Müritz in Mecklenburg-Vorpommern den zweiten Platz. Denn ihre Fläche beträgt 109,1 Quadratkilometer, wie das Statistische Bundesamt angibt, und ist somit schon über 30 Quadratkilometer größer als der drittplatzierte See. Sie ist übrigens der größte See, dessen gesamte Fläche vollständig innerhalb Deutschlands liegt.

Die Müritz liegt im Müritz-Nationalpark, der laut dessen offizieller Webseite 322 Quadratkilometer umfasst und damit der größte Waldnationalpark Deutschlands ist. Besonders ist dabei der Anteil an Seen und Mooren: Allein 107 Seen mit mehr als 10.000 Quadratmetern Fläche liegen im Schutzgebiet.

Geografische Eckdaten:

  • Fläche: 109,1 Quadratkilometer

  • Maximale Tiefe: 31 Meter

  • Seehöhe: 62 Meter über Normalnull

Der größte See Deutschlands ist der Bodensee

Mit insgesamt 536 Quadratkilometern, die Inseln nicht eingerechnet, ist der Bodensee laut dem Statistischen Bundesamt der größte See in Deutschland. Er grenzt auf deutscher Seite an Bayern und zum Großteil an Baden-Württemberg, zusätzlich auch an Österreich und die Schweiz. Zum Vergleich: Die Stadt München ist nur etwa 310 Quadratkilometer groß, Köln umfasst rund 405 Quadratkilometer. Damit landet der Bodensee mit großem Abstand auf dem ersten Platz im Ranking.

Obwohl der Bodensee der größte See in Deutschland ist, liegt er im europäischen Vergleich nur auf Platz 37. Doch auch abseits seiner Größe hat das Gewässer einiges zu bieten: Rund um den See finden sich zahlreiche alte Burgen und Burgruinen mit langer Geschichte, aber auch prunkvolle Schlösser und historische Städte. Ein weiteres Highlight sind die archäologischen Funde der Pfahlbauten. Dabei handelt es sich um Überreste von Siedlungen aus der Stein- und Bronzezeit, in denen schon vor Jahrtausenden Menschen am Bodensee lebten.

Geografische Eckdaten:

  • Fläche: 536 Quadratkilometer

  • Maximale Tiefe: 251 Meter

  • Seehöhe: 395 Meter über Normalnull

Die größten Stauseen Deutschlands

Die größten Seen Deutschlands, die bisher aufgelistet wurden, wie der Bodensee oder die Müritz, sind allesamt natürliche Seen. Aber nicht jeder See ist ein Produkt der Natur, manchmal schafft der Mensch auch eigene Gewässer, wie etwa Stauseen. Auch davon gibt es in Deutschland einige sehr große.

Das Statistische Bundesamt hat folgende Stauseen als die größten in Deutschland ausgemacht. Grundlage ist dabei das Stauvolumen bei Vollstau. Berücksichtigt wurden nur Talsperren mit einem Fassungsvermögen von rund 70 Millionen Kubikmetern oder mehr, Hochwasserrückhaltebecken und Speicherwerke wurden nicht einbezogen:

  • Bleilochstausee: 212,9 Millionen Kubikmeter, genutzt für Hochwasserschutz und Energiegewinnung (Thüringen, Saale-Orla-Kreis)

  • Schwammenauel: 202,6 Millionen Kubikmeter, dient dem Hochwasserschutz und der Niedrigwasseraufhöhung (Nordrhein-Westfalen, Städteregion Aachen und Kreis Düren)

  • Edersee: 199,3 Millionen Kubikmeter, genutzt zur Niedrigwasseraufhöhung und für den Hochwasserschutz (Hessen, Landkreis Waldeck-Frankenberg)

  • Hohenwartestausee: 181 Millionen Kubikmeter, eingesetzt für Hochwasserschutz und Energiegewinnung (Thüringen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt)

  • Biggesee: 171,8 Millionen Kubikmeter, dient dem Hochwasserschutz und der Energiegewinnung (Nordrhein-Westfalen, Kreis Olpe)

Übrigens: Mehr über Rekorde aus Deutschland und der Welt erfahren Sie in unseren Artikeln zu den glücklichsten Ländern der Welt, den größten Flughäfen Europas und dem größten Schlachtschiff aller Zeiten.