Die Agrarpolitik der EU ist im Umbruch begriffen. Ab 2020 sollen beim größten Haushaltsposten der EU massiv Gelder eingespart werden. Schließlich werden mit dem Ausscheiden der Briten deutlich auch die Einnahmen drastisch sinken. Außerdem wird für andere Bereiche, wie Migration und Sicherheit , mehr Geld benötigt. Wie also soll es weitergehen in der Agrarpolitik? Das wollen die Parteien in Deutschland:
- CDU/CSU: Die Union will die Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) besser an die regionale Landwirtschaft anpassen und kleinere und mittlere Betriebe mehr unterstützen. Wegen stark wachsender Wolfsbestände wollen die Parteien den „strengen Schutzstatus“ für Wölfe im europäischen Naturschutzrecht ändern.
- SPD: Die Agrarsubventionen sollen unabhängig von der Betriebsgröße vergeben und stärker auf ländliche Betriebe sowie an den Tier- und Umweltschutz angepasst werden. Die SPD fordert eine Reform des Zulassungsverfahrens für Pestizide und ab 2023 ein europaweites Glyphosat-Verbot.
- AfD: Die AfD möchte die Agrarpolitik wieder zurück in die nationale Verantwortung bringen. Die EU-Subventionen sollen aber „zunächst“ bestehen bleiben. Die Partei fordert eine transparentere Lebensmittelkennzeichnung, „ehrliche Erzeugerpreise“ und will die Spekulation mit landwirtschaftlichen Flächen stoppen.
- FDP: Die FDP will eine weniger bürokratische GAP, den schrittweisen Abbau von Subventionen und Investitionen in innovative Forschung und Technik. Die Partei plant, Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat in allen Mitgliedstaaten gleichzeitig zuzulassen und neue Züchtungstechniken wie das „Genome Editing“ zu fördern.
- Die Linke: Kleinbauern, die ökologische Landwirtschaft und kurze Transportwege will die Linke stärker fördern. EU-Subventionen sollen an soziale und ökologische Kriterien gebunden sein. Die Partei will den Einsatz von Antibiotika und Glyphosat in der Landwirtschaft sowie die Bodenspekulation stoppen.
- Bündnis 90/Die Grünen: Die Grünen wollen ein Verbot von Glyphosat und Gentechnik und fordern eine ökologische Landwirtschaft. Subventionen müssen an die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards gekoppelt und dem Lebensmittel-Preisdumping mit europäischen Regelungen entgegengewirkt werden. Wie AfD und Linke sind sie gegen Bodenspekulationen.