Nina Feger

Ein optimaler Blutdruck ist lebenswichtig und elementar für unsere Herzgesundheit. Sind die Werte dauerhaft zu hoch, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich an. Doch ab welchen Werten wird es wirklich gefährlich? Dieser Artikel zeigt, wann Blutdruckwerte nicht mehr im Normalbereich liegen und welche Folgen drohen, wenn er unbehandelt bleibt.

Blutdruck: Was ist das?

Bei jedem Herzschlag pumpt unser Herz Blut durch die Gefäße und versorgt so den ganzen Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dabei übt das Blut Druck auf die Wände der Blutgefäße aus. Dieser Druck wird, wie die Stiftung Gesundheitswissen erklärt, Blutdruck genannt. Gemessen wird er in zwei Werten:

  1. Systolischer Blutdruckwert: Dieser Wert wird auch oberer Wert genannt. Er zeigt an, wie hoch der Druck in den Arterien ist, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut in die Gefäße gepumpt wird. 

  2. Diastolischer Blutdruckwert: Dieser wird auch unterer Wert genannt. Er misst den Druck in den Blutgefäßen, wenn sich der Herzmuskel wieder entspannt und neues Blut in die Herzkammern nachfließt.

Blutdruck: Welcher Wert ist normal?

Um den Blutdruck zu messen, gibt es verschiedene Methoden. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wird am häufigsten die Messung mit einer Oberarm-Manschette durchgeführt. Dabei wird die Manschette am ausgestreckten Oberarm angelegt und aufgepumpt, bis kein Blut mehr durch die Arterie fließt. Lässt man die Luft langsam wieder ab, hört der Arzt mit einem Stethoskop in der Ellenbeuge auf bestimmte Geräusche – die sogenannten Korotkow-Geräusche. Das erste Geräusch entspricht dem systolischen Wert. Sobald die Geräusche verschwinden, wird der diastolische Wert gelesen. Für die Selbstmessung zu Hause werden heute oft elektronische Blutdruckmessgeräte verwendet. Diese messen meist am Oberarm und zeigen die Werte nach nur einem Knopfdruck digital an.

Optimale Blutdruckwerte sind nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga unter 120 zu unter 80 mmHg. Doch auch Werte bis 130 zu 85 mmHg werden noch als normal angesehen. Die obere Grenze liegt bei 139 zu 89 mmHg. Alles darüber wird als Bluthochdruck eingestuft.

Bluthochdruck: Ab welchem Wert droht ein Herzinfarkt?

Bluthochdruck ist längst keine Seltenheit mehr, vor allem im höheren Alter. Laut Berichten des RKI‘s haben über 80 Prozent der über 70-Jährigen zu hohe Blutdruckwerte. Doch Bluthochdruck betrifft nicht nur ältere Menschen. Mehr als 20 Prozent der Männer unter 30 leben mit erhöhtem Blutdruck, bei jungen Frauen ist der Anteil deutlich niedriger. Ab dem mittleren Alter weist schon mehr als die Hälfte aller Männer und Frauen einen zu hohen Blutdruck auf.

Bluthochdruck gilt laut der Deutschen Herzstiftung als eine der Hauptursachen für Herzinfarkte. Daher ist es besonders wichtig, die Werte regelmäßig zu messen. Doch ab wann wird Bluthochdruck tatsächlich gefährlich? Der Kardiologe und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung Thomas Voigtländer unterteilt Bluthochdruck in drei Schweregrade:

  • Bluthochdruck Grad 1: 140-159/90-99 mmHg

  • Bluthochdruck Grad 2: 160-179/100-109 mmHg

  • Bluthochdruck Grad 3: >180/>110 mmHg

Vor allem, wenn ein hoher Blutdruck über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt an. Zu hohe Werte belasten nämlich, wie Dr. Voigtländer erklärt, die Blutgefäße und können so Organschäden verursachen.

Bluthochdruck: Welche Folgen drohen noch für unsere Gesundheit?

Bluthochdruck zählt zu den gefährlichsten Volkskrankheiten überhaupt. Insbesondere, weil er laut oft lange unbemerkt bleibt. Der Grund dafür ist laut Voigtländer, dass in den meisten Fällen keinerlei Symptome auftreten. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und bleibt häufig ohne erkennbare Anzeichen, sodass viele Betroffene jahrelang nichts davon wissen.

Doch auf Dauer kann ein hoher Blutdruck ernsthafte Folgen mit sich ziehen – und das nicht nur für das Herz. Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen können auch andere Organe wie Augen und Nieren nachhaltig geschädigt werden. Die Deutsche Hochdruckliga nennt unter anderem folgende mögliche Folgeerkrankungen von Bluthochdruck:

  • Gefäßschäden

  • Schlaganfall

  • Hirnerweichungen

  • Netzhautschäden

  • Erblindung

  • Schrumpfniere

  • Nierenversagen

  • Herzmuskelverdickung

  • Herzmuskelschwäche

  • Herzinfarkt

  • Koronare Herzkrankheiten

  • Durchblutungsstörung der Beine