Gescheitert an England, gescheitert an den eigenen Ansprüchen. Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft endete im Achtelfinale nicht nur die EM-Reise, sondern auch die Ära von Joachim Löw als Bundestrainer. Bei allen Verdiensten des Schwarzwälders, ein Neuanfang ist überfällig. Joachim Löw wirkte in den letzten Monaten seiner Amtszeit bisweilen stur, entscheidungsschwach, mindestens eigenwillig – und brachte damit einen Großteil der 83 Millionen Bundestrainer hierzulande gegen sich auf. Hansi Flick wird sich allerdings mit den gleichen Problemen konfrontiert sehen, die auch Löw zur Verzweiflung trieben. Die Qualität der Einzelspieler im deutschen Team ist unbestritten, dennoch spielte an einigen Tagen der FC Phlegma, an anderen der SV Wirbelwind. Eine Erklärung für die Leistungsschwankungen fanden weder der Bundestrainer noch die Spieler.

Dabei war das EM-Aus gegen England noch eines der besseren Spiele. Manuel Neuer, Joshua Kimmich & Co. versuchten alles, hatten auch ihre Chancen, am Ende waren die in der Vergangenheit so oft bezwungenen Engländer aber das bessere Team. Weil sie ihre wenigen Chancen nutzten. Weil Timo Werner und Thomas Müller ihre besten Möglichkeiten ausließen.

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Was wird von dieser EM in Erinnerung bleiben? Die grandiose Partie gegen Portugal, die Hoffnung für die Zukunft machte. Und ein Turnier, dessen Unterhaltungswert zuletzt zwar zunahm, das aber von Pandemie-Sorgen überlagert wurde. Immerhin: Christian Eriksen geht es nach seinem Herzstillstand, den er im Spiel seiner Dänen gegen Finnland erlitt, wieder gut.

Dagegen verblasst alles.

Auch ein Aus im Achtelfinale.