Wer in den vergangenen Monaten seine Tageszeitung geflissentlich gelesen hat, könnte glatt zu der Einschätzung gelangt sein, dem Pharmastandort Baden-Württemberg mit Tausenden Arbeitsplätzen gehe es an den Kragen. Verlagerungen hier, einige Jobs weniger dort. Einer eingehenden Analyse hält dieses Bild aber nicht Stand. Baden-Württemberg, das gerne als Apotheke Deutschlands bezeichnet wird, wird dies auch in Zukunft bleiben. Unter Druck steht die Industrie aber schon. Bei den Kosten legen die Kassen zurecht die Daumenschrauben an.

Darunter leiden vor allem Unternehmen ohne eigene Patente und Lohnfertiger, die günstige Wirkstoffe mit hohem Personaleinsatz herstellen. Hier drohen Jobs abzuwandern. Die Entwicklung ist aber nicht neu, und die meisten Firmen haben sich gewappnet. Etwa mit viel Automatisierung und Forschung, die in hochwertige Produkte mündet. Diese Firmen sind in der Mehrheit. Und sie investieren auch kräftig. Was zeigt: Der Standort ist im Kern gesund.