Auf einmal war Christian Eichner mittendrin. «Mega unangenehm» sei es ihm gewesen, dass er nach dem 2:1 (1:1)-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg zu den Fans auf den Zaun gebeten worden war, sagte der Trainer des Karlsruher SC. Nicht etwa, weil er sich den Anhang des Fußball-Zweitligisten lieber vom Leib halten würde. Eichner steht einfach nicht gern derart im Mittelpunkt. Erst recht nicht in einem Bereich, der seiner Ansicht nach vor allem der Mannschaft gehöre, gab der Coach der Badener zu verstehen.
Und doch genoss Eichner den Ausflug in die Kurve natürlich auch ein bisschen. Man möge es ihm nach mehr als 200 Pflichtspielen als KSC-Trainer nachsehen, dass er dann auch mal «den Blick von da oben genießen» wollte, sagte der 42-Jährige und kündigte direkt an: «Es wird nicht mehr so oft vorkommen.»
Auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze
Eichner und der KSC sind im wahrsten Sinne des Wortes obenauf. Mit elf von 15 möglichen Punkten liegen die Karlsruher, die am kommenden Sonntag bei Bundesliga-Absteiger Holsten Kiel antreten, dicht hinter der Tabellenspitze. Der Sieg gegen die schwer kriselnden Nürnberger war glücklich, wie Eichner völlig offen einräumte. Trotzdem nahm er die drei Punkte natürlich gern mit.
Kapitän und Publikumsliebling Marvin Wanitzek hatte gegen die starken, aber eben weiter sieglosen Franken am Samstag in der 75. Minute zum 2:1 für den KSC getroffen. Zum zweiten Matchwinner avancierte Torhüter Hans Christian Bernat, der laut Eichner eine «herausragende Leistung» zeigte. In der ersten Halbzeit hatte Fabian Schleusener (44.) die Gastgeber in Führung gebracht und Henri Koudossou (45.+5) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.